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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 84
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Trinkgeld für die Gesellen, ergaben sich insgesamt 1649 fl 26 V-> kr
Herstellungskosten für die Orgel').

Ferdinand Balthasar Stieffei, der nach dem Wortlaut seines Lehrbriefs
v. 12. Juni 1758, ausgestellt von seinem Lehrmeister Johann
Conradt Prandenstein, des Rats und Orgelmacher in Würzburg,
seine fünfjährige Lehrzeit „bei Machung 22 Orglwerckern ganz
getreu, Redlich, Fromb und aufrichtig erstrecket" hat, wird nach
Bezahlung von 16 fl im Jahr 1767 Bürger zu Rastatt. Schon im nächsten
Jahr übernimmt er gegen Befreiung von den Herrschafts- und
Gemeindefronen sowie Wachen jederzeit auf eigene Kosten das
Stimmen und fällige Reparaturen an der Orgel (laut Vertrag vom
22. Januar 1768 mit Bürgermeister Joh. Georg Höllmann).

Der 27. Mai 1764 wird zur Introduktion in die neue Kirche
bestimmt. Dieser Tag wird mit der gleichen großen Feierlichkeit
begangen wie der 2. Sept., wo die Konsekration des Gotteshauses
stattfindet und die Religuien des Märtyrers St. Benediktus und Feli-
cissima in der Kirche reponiert werden. Bei diesem Akt „paradiert"
die Bürgerwehr, alle Glocken werden geläutet und die Kanonen der
Stadt schießen Freudensalven.

Die innere Ausschmückung macht gute Fortschritte. Schon Ludwig
Georg hatte aus eigenen Mitteln das Altarblatt des hl. Alexius malen
lassen, während sein jüngerer Bruder August Georg es erstellte
und das Honorar von 400 fl an den Hofmaler Meiling') entrichtete
(lt. Vertrag v. 26. März u. 27. Aug. 1764). Es zeigt die Befreiung
des Papstes Alexander I. aus dem Kerker. Den rechten Seitenaltar
schmückt das Bild des hl. Antonius, ihm gegenüber links ist der
selige Markgraf von Baden dargestellt. Der zweite Altar rechts veranschaulicht
, wie der hl. Georg den Drachen tötet, der entsprechende
Altar links stellt den hl. Joseph dar. Der dritte rechte Seitenaltar
trägt das prächtige Gemälde des hl. Alexius, wie er unter der Treppe
des väterlichen Palastes stirbt. Sein linkes Gegenstück hält den
Augenblick fest, wo die Muttergottes dem hl. Dominikus den Rosenkranz
überreicht. (Das Deckengemälde mit dem Gekreuzigten als
Hauptbild stammte aus dem Jahre 1886. Bei der letzten großen
Reparatur der Kirche wurde es entfernt.)

2) Soweit sich aus vergilbten Stadtrechnungen nachweisen läßt, erhielt der Orgelmacher Joh.
Christoph Hertzer im Rechnungsjahr 1720/21 für die neue Orgel — in die ehemalige Stadtkirche —
lt. Akkord 200 fl und für die Materialien dazu 45 fl ; 1724/25 wurde der Orgelmacher Franz Josef
Burgi für Reparatur an der Orgel mit 35 fl und i. J. 1732 für ein neues Register 15 fl bezahlt.

3) Von Josef Meiling stammen auch die Altarbilder für die Stadtkirche in Hechingen und 4 im
östlichen Querhaus der Stephanskirche zu Karlsruhe, eine Darstellung des hl. Bernhard im Frauenchor
des Klosters Lichtental, ebenso Deckenfresko und Altarbilder in der Klosterkirche in Schuttern.

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