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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 146
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Quelle erworben hat, ergibt sich aus den Akten nicht, vielleicht aus
dem Nachlaß des Sarauel Odino. Eine weitere kleinere Herberge
„zum Schwarzen Adler" wurde im Jahre 1607 oder 1608 von einem
Jakob Springmann eröffnet, die aber später gleichfalls auf Spinner
übergegangen ist16).

In einem Kaufbrief vom Jahre 1698,7) ist der Bestand des Anwesens
mit seinen Grenzen, wie er vermutlich seit dem Ableben des
Lorenz Spinner unverändert geblieben war, eingehend beschrieben.
Danach ging das Gut von der Rench an westlich bis zum Kirchberg,
von diesem hinab in das Tal der Wüsten Rench, links von dieser
über die Schroffen, Wüsteck, Silbereck hinauf bis zum Kreuzkopf
im Osten und von diesem wieder hinab zur Rench. Merian hat uns
in seiner Topographia Alsatiae vom Jahre 1644 ,H) ein anschauliches
Bild von dem damaligen Aussehen und dem Umfang der zum Griesbacher
Sauerbrunnen gehörenden Gebäulichkeiten gegeben; es war
hiernach eine ansehnliche Gruppe von Fachwerkhäusern zu beiden
Seiten der Rench, überragt von einer kleinen Kirche auf einer
Anhöhe im Tal.

Lorenz Spinner war nicht nur ein tüchtiger Wirt, sondern stand
auch bei seinen Mitbürgern im hohen Ansehen. Das ergibt sich
daraus, daß er in Oppenau, zu dessen Gerichtsbezirk Griesbach
gehörte, das Amt eines Gerichtszwölfers bekleidete.

Das Ende des Dreißigjährigen Krieges hat er nicht mehr erlebt;
er dürfte um das Jahr 1646 gestorben sein. Seine Witwe Katharina
geb. Mönch führte Gastwirtschaft und Bad weiter. Sie ehelichte am
26. 8. 1647 in Oberkirch den Witwer Jakob Lempp aus Wolf ach,
der einer der ältesten und angesehensten Familien dieser Stadt angehörte19
). Als Sohn des Bürgermeisters Heinrich Lempp in Wolf ach
geboren, wurde er Landschaftseinnehmer, Bürgermeister (1632) und
Schultheiß in seiner Vaterstadt2"). Aus erster Ehe mit Appol-
1 o n i a B e c k , einer Tochter des Schultheißen Lorenz Beck in Wolfach
, hatte er acht Kinder, während seine zweite mit der Witwe
Spinner kinderlos blieb. Diese zweite Heirat veranlaßte ihn, von
Wolfach wegzuziehen und die Gastgeberei seiner neuen Frau in
Griesbach zu übernehmen, wo sich auch eine Tochter aus erster

i«) Krauss, a. a. O. S. 610/11.
)7) Generallandesarchiv a. a. O.

J8) Prall, Die Rhenchthalbäder um 1644. Monatsblätter des Badisohen Schwarzwaldvereins, 3. Jahrg.
S. 87/91.

18) über das Geschlecht Lempp siehe Discta, Chronik der Stadt Wolfach, S. 475.
20) Disco, a. a. O. S. 486.

14fi


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