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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 150
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Klosters Schuttern an Griesbach mag noch durch den Einfluß seines
obengenannten Angehörigen Pater Columban verstärkt worden sein,
der seine Rechte, insbesondere gemeinsam mit seiner Schwester
Anna Katharina das Patronatsrecht an der Kirche in Griesbach dem
Kloster übertrug. Laut Vertrag vom 19. Oktober 1677 kauften Abt
Placidus von Schuttern und Amtmann Dornblueth von dessen Schwager
Adam Brunner den Erbanteil seiner Ehefrau an dem Sauerbrunnen
, und kurze Zeit darauf, nämlich am 8. November 1677,
veräußerte Thomas Spinner seinen Erbteil um den Kaufpreis von
831 fl 3 kr an das Gotteshaus27). Da die beiden andern Brüder Wilhelm
und Johann Conrad Spinner offenbar schon verstorben waren,
jedenfalls an dem Nachlaß nicht beteiligt waren und auch P. Columban
, wie erwähnt, seine Erbansprüche dem Kloster überlassen hatte,
teilten sich nunmehr allein Amtmann Dornblueth namens seiner
Ehefrau und das Kloster Schuttern, und zwar je zur Hälfte, in das
Eigentum des Bades28).

Im Jahre 1678 wurde der Sauerbrunnen von einem schweren
Unglück heimgesucht; eine Feuersbrunst zerstörte die Gebäulich-
keiten ganz oder doch zu einem großen Teil. Die Eigentümer schritten
sofort zum Wiederaufbau, so daß Amtmann Dornblueth schon in
einem Gesuch vom April 1679 um Steuernachlaß berichten konnte,
daß er bis zum Beginn der Badesaison im Sommer wieder 200 Gäste
beherbergen zu können hoffe.

Mitglieder der Familie Spinner, welche die Gastwirtschaft selbst
betreiben konnten, waren jedoch nicht mehr vorhanden; sie wurde
daher 1678 dem GeorgMüller, Bürger in Dettelbach29), für fünf
Jahre und nach Ablauf dieser Zeit laut Bestandsvertrag vom 7. August
168430) dem bisherigen Ochsenwirt in Schiltigheim im Elsaß
Johann Melchior Bitsch und seiner Ehefrau Magdalena
Schlagdenhauffen auf weitere neun Jahre in Pacht
gegeben. Als aber 1688 der Pfälzische Erbschaftskrieg ausbrach und
das rechte Rheinufer von' den Franzosen besetzt wurde, konnte sich
Bitsch nicht mehr auf dem Sauerbrunnen halten. In einem Vergleich
vom Jahre 1689 wurde das Pachtverhältnis gelöst, und am 4. Januar
1690 attestierten die Eigentümer dem Bitsch, daß sie keine For-

• 27) Bad. GLA. Abt. 229/34209 No. 1.

28) Bad. GLA. Abt. 229/34207.

29) Zinken der Gemeinde Griesbach. Diese hieß bis 1863 Dettelbach oder Döttelbach, vgl. Kolb,
Lexicon von Baden I, S. 233; Franz, Kirchenbücher in Baden, 2. Aufl., S. 88.

30) Bad. GLA. Abt. 229/34209 No. 15.

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