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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 69
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St. Blasien nach dem Brand von 1768, — für den Salzmann sechs
Jahre lang die örtliche Bauleitung führte — nach, er baue des
Honorars wegen dreimal so teuer, als er zunächst die Arbeiten übernehme
, und bereichere sich zudem durch stille Abkommen mit den
Handwerksleuten. Die Prüfung der Pläne und der Kostenberechnungen
durch Fachleute lehne er stets rundweg ab. — Den Vorwurf, daß
Salzmann nicht genug bekomme, machen ihm die Hüfinger Maurermeister
Xaver Fritschi Vater und Sohn: „Dem zuverlässigen Vernehmen
nach solle demnächstens der Haslachische Pfarrkirchenbau
vorgenommen und unter Direktion des diesseitigen fürstlichen Rats
und Baudirektors Salzmann fortgeführt werden.

Ebengedachter Herr Salzmann hat bekannterdingen ohnehin zu
Kreuzlingen, dahier und zu Tannheim so viel und beträchtliche Gebäude
zu besorgen, daß er hiezu genügsame Handwerksleute aufzutreiben
kaum imstande ist. Wir hinentgegen haben das unterhabende
Wartenberger Gebäu mit erforderlicher Mannschaft so besetzet, daß
wir dasselbe nächstens zu seiner Vollkommenheit befördern und sodann
die Leute in der besten Zeit mit ihrem nicht geringen Nachteil
und zu unserer selbsteigenen Verrufung zu beabschieden gezwungen
würden.

Da wir aber auf Erhaltung eines anderen Gebäudes die Leute beisammenbehalten
und dasselbe ebenso bald wiederum zur Vollkommenheit
zu bringen Gelegenheit hätten", so bitten sie, ihnen als
Zimmer- und Maurermeistern den Haslacher Kirchenbau zu übertragen
(22. April 1780). i

Als Architekt betätigte sich in jenen Jahrzehnten, wer sich berufen
fühlte. Dies waren zunächst einmal die vom Handwerklichen
herkommenden Meister, welche sich vom Maurerhandwerker zum
Baumeister und entwerfenden Architekten emporgearbeitet hatten.
An ihre Seite traten Könner wie Balthasar Neumann, Maximilian von
Welsch, von Haus aus Ingenieuroffiziere; sie waren von der Festungsbaukunst
und der Kriegswissenschaft zur Zivilarchitektur übergegangen
. Einer dritten Gattung gehörten die sogenannten Kavalierarchitekten
an, Männer aus dem hohen Adel, die sich aus Liebhaberei
mit Architekturproblemen befaßten. Zahlenmäßig gering ist
die Gruppe der „Dekorateurarchitekten", Stukkateuren, die sich der
Architektur zuwandten wie etwa der württembergische Baudirektor
Frisoni, und der „Malerarchitekten", ihrem Beruf nach Kunstmalern.

Während den Dekorateurarchitekten die bautechnische Erfahrung
und fachliche Schulung fehlt, ihren Werken architektonisches Gefühl
und statisches Empfinden mangelt und die Dekorationswirkung

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