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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 100
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„Hier ist nur Zerfall und ödnis."

„Du irrst: Ich baue im Geist die Burg in ihrem alten Stolz und Trutze wieder
auf. Und mein Auge schaut auf des Bergfrieds Zinne den spähenden Türmer, im
Zwinger tummelt der Vogt der Waffenknechte Haufen, in der Halle dröhnen die
Schwerter der sich zum Kampf bereitenden Knappen, im Palas lauschen die Edel-
frauen des Sängers Lob, in den Kammern wirken der Schaffnerin Mägde, das Hifthorn
kündet des Burgherrn Heimkehr von fröhlichem Gejaid, in stiller Zelle sitze
ich beim Skribenten, mich vertiefend in des Geschlechtes Tun und Folge."

„Nicht Gier also treibt dich, sondern Wissens Durst? Dann laß dich führen von
einer, die vor Zeiten ist gewandelt durch meiner Höfe umschirmte Enge, die aus
ihrer Kemenate Fenster des wilden Falken Flug verfolgte, die sinnend in des
Stromes Blitzen schaute, nach dem hehren Münster das Auge wandte, die der
Mägde Arbeit lobte, die der Armut Hütten fand ..."

Aus dem Efeu löste sich eine hohe Gestalt in weißem Gewand, aus bleichem
Antlitz trauerten erloschene Augen. Lautlosen Schrittes schwebte sie an mir vorbei
, ihre Hand winkte mich an ihre Seite. Schweigend umging sie mit mir der
Mauerwehr gedehnte Flucht, wies mir der Henne Wall und Graben, über dessen
Tiefe die Zugbrücke einst des Burgherrn Gäste durch den Torgang ließ, dem Feinde
ihn dagegen sperrend. Auf zu den Türmen blickte sie, über beider Zinnen reckten
spitze Dächer sich gen Himmel, der Sonne Glut gleich wie des Wetters Dräuen
wehrend. Und über ausgemorschte Treppen glitt das Fräulein, durch die finstre
Tiefe niedergebrochener Gewölbe, durch Räume, von derem früheren Sein nur
noch verschüttete Grundmauern zeugten, über deren Zweck nachzusinnen mir überlassen
blieb. Ein Licht jedoch von der Frauen Geist, neben dem ich wandelte,
ließ, auf mich strahlend, vieles mich erkennen. Auch des Archives Bau, vom Feuer
ausgebrannt, erschaute ich, und den Brunnen, der nicht mächtig war gewesen,
seine Glut zu löschen. Vor dem Würzgärtlein, jetzt Gestrüppes Ort, entschwand
das Fräulein meinen Augen, ehe ich mich dankend neigen konnte.

I. Die Ritter von Windeck als Bauherren und Besitzer.

1. Die ersten Windecker, eine historische Spekulation.

2. Die Burg als Wehranlage.

3. Windeckischer Besitz in Bühl.

4. Bühl unter der Herrschaft der Windecker.

5. Der windeckische Gesamtbesitz.

6. Windeckischer Einfluß.

II. Entfällt in Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit.

Zweite Sitzung
I.

Die Windecker als Ritter
II.

1. Die revolutionäre Linde

Ich hatte die mir von Ihrem Herrn Vorsitzenden zur Aufgabe gestellte
zeichnerische Konservierung der windeckischen Epitaphien,
vorab zunächst der in der Kappler Kirche der Abnützung ausgesetz-

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