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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 123
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Lichtenau und das Hanauerland 9

Von Friedrich Stengel f

Sei mir gegrüßt, du Wunderland
Der Kindheit und der Jugendzeit,
Unsichtbar führt mich deine Hand
Im Glück und auch im Herzeleid!

Das Jahr 1943 brachte ein für meinen Heimatort bedeutsames Ereignis
von geschichtlicher Größe zum Erwachen, das vor 650 Jahren
seinen Anfang nahm, die Gründung von Stadt und Festung
Lichtenau 1293 bis 1296 durch den Straßburger
Bischof Konrad III. aus dem altehrwürdigen Geschlecht der
Lichtenberger. 1165 soll es durch Kaiser Friedrich Barbarossa
aus Schwaben nach dem Elsaß gekommen und Albert von Lichtenberg
(als erster 1197 urkundlich genannt) der Begründer der elsäs-
sischen Dynastie geworden sein, deren Stammsitz die Burg
Lichtenberg — auf einem „lichten" Bergkegel gelegen — bei Ingweiler
in den Nordvogesen war (seit 1870 Ruine). Von ihren Namensträgern
dürfte Bischof Konrad die markanteste Persönlichkeit
sein, die als geistlicher Oberhirte (1273 bis 1299) und als weltlicher
Gebieter eine bedeutsame Rolle zu seiner Zeit spielte. Unter seinem
Episkopat entstand das Wunderwerk der Westfront des Münsters
mit den drei herrlichen Portalen und der glanzvollen Rosette, das für
alle Zeiten mit dem Namen Erwins von Steinbach verbunden bleibt.
Sein staatspolitisches Verdienst ist namentlich die rechtliche, wirtschaftliche
und strategische Sicherung des rechtsrheinischen Gebiets
der Herrschaft. Im Zusammenhang damit steht die erhöhte Bedeutung
der Neugründung, die auf eigenem Grund und Boden vor sich ging.
Mit instinktivem Blick wählte Bischof Konrad die Stelle aus, wo
die Verbindung zwischen dem rechts- und dem linksrheinischen
Territorium am bequemsten war. Der Rhein floß in vielen Windungen
(Giessen — Altwasser) vorbei und führte oft Hochwasser mit sich,
das die Niederungen bis zum Hochgestade überflutete und in einen

') Siehe dazu ,,Ottenau", 24. Heft 1937.

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