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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 166
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und begannen mit neuen, schwersten Bedrückungen. Die Abtei litt
sehr darunter; dazu kam ein Jahr voller Unwetter und Mißwachs,
so daß kaum noch einige Religiösen bei schlechter Kost im Kloster
gehalten werden konnten. Damals ging der wackere Abt mit drei
seiner Getreuesten, nämlich dem Prior Gerungus, dem Cammerarius
Albertus und dem Kustos Johannes, nach Straßburg und klagte dem
Bischof Heinrich von Veringen die Not des Klosters. Die vier Männer
kamen nicht mit leeren Händen heim. Am 10. Juli 1218 inkorporierte
der Bischof die Pfarrei Stollhofen mit ihren reichen Zehnten
der Abtei. Zur dortigen St. Cyriakspfarre gehörte damals die
St.-Erhardskirche und das Haus der Klausnerinnen zu Stollhofen, die
Mauritiuskapelle zu Söllingen, zwei Kapellen zu Hügelsheim mit
einer Kaplanei und die Michaelskapelle zu Schwarzach. Nunmehr
empfing der Pfarrherr von Stollhofen seine Pfarre als Lehen der
Schwarzacher Abtei; „die capplany zue Hugilingisheimb lyhet ein
apt zue Swarzach"; die bisherige Stollhofner Filialkapelle St. Michael
in Schwarzach wird künftighin durch einen Kaplan des Klosters versehen
. Papst Bonifatius III. bestätigte durch eine Bulle die Neuregelung
sowie sämtliche Klosterbesitzungen, ferner die Rechte, Freiheiten
und freie Abtswahl der Abtei und nahm dieselbe unter den
Schutz des Apostolischen Stuhles62). Der unermüdliche Abt war beruhigt
, aber seine Kraft war gebrochen und er resignierte bereits im
Jahre 122963).

Der bisherige Klosterkustos folgte als Abt Johannes I. (1230
bis 1246). Damals gehörte der größte Teil des Landes von der Ettlinger
Alb bis zur Bleich den mächtigen Grafen von Eberstein, unter
deren Oberlehensherrlichkeit eine Menge Familien des niederen
Adels als ebersteinische Ministerialen dienten, so die Herren von
,,Staulhowen", von Seiingen, von Badelzhowen, die Diemer de Gref-
fere, von Tieffenowe, von Swarzahe, von Rosenstein zu Kappell, von
Roeder zu Millenbach, von Tigisheim zu Rüdersbach, von Wendelbach
zu Lauf, von Otterswilre und die von Großwilre. Am bekanntesten
wurden die Herren von Windeck, die seit 1212 urkundlich vorkommen
; 1224 werden als „advocati ecclesiae de Swartzach" ein
Bertold und Albert von Windeck genannt. Damals waren gleich zwei
Windecker Schwarzacher Klostervögte, später waren es gleichzeitig
noch mehr, so daß auf dringende Bitte des Abtes Johannes der Kaiser
Friedrich II. durch den „Landfrieden" von 1235 verordnete, daß über

■*) Krieger, Topographisches Wörterbuch.

") Kolb, Topographisches Lexikon von Baden.

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