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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 18
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er sich entschlagen und sich witer nit damit beladen, sondern allein
seinen Studien und der Pfarr ußwarten"172).

Schwan war willig genug und folgte; überdies schickte er seinen
Cellerarius nach Baden, um in der Spitalkirche das „neue Evangelum"
zu predigen, wobei sich Philibert und seine Mutter Franziska von
Luxemburg nicht selten einfanden.

Mehrere Konventualen verließen das Schwarzacher Kloster, weil
es nicht mehr ihrer Auffassung entsprach. Mit größter Sorge beobachteten
der Diözesanbischof Johannes von Straßburg und der
Bischof von Speyer als Lehensherr die Vorkommnisse und protestierten
gegen die Einsetzung des Michael Schwan. Dieser kümmerte
sich nicht darum und blieb weiterhin das willige Instrument des
badischen Markgrafen.

Letzterer aber beeilte sich, sofort als Klosterschaffner zu Schwarzach
„unsern lieben treuen Georg Löchner" einzusetzen. In seinem Bestallungsbrief
von 1569 heißt es: ,,es soll ihm von des Closters Gefällen
jahrs zu Dienst-Geldt dreisig sechs Gulden, auch ihm und
seinem Schreiber jedem Tuch zu einem Rockh gegeben werden, dar-
zu soll er, sein Weib und Kinder auch der Schreiber in des Closters
Kostung mit Speiß und Tranck und nothdürftiger Beholtzung gehalten
werden. Ob ihme aber Sachen begegneten, darinnen ihm
Raths oder Hülff noth seyn würde, das mag und solle er zu alienmahlen
an Uns Marggrav Philiberten. oder an unserer Stadt an
unsern Cantzlar und Räthe zu Baaden oder" an unsern Vogt zu Stollhofen
anbringen173)."

Bereits 1571 starb Markgraf Philibert. Die bairische vormundschaftliche
Regierung hat sofort eine andere Besetzung des Schwarzacher
Abtsstuhles ins Auge gefaßt und die dementsprechenden Vorkehrungen
getroffen. Der Markgräflich-Badische Statthalter fuhr
selbst nach Schwarzach und traf sich dort mit dem Abt Giesbert von
Gengenbach und Mauersmünster, mit dem Abt Friedrich von Schuttern
, mit dem Prior Balthasar von Ebersheimmünster und mit den
Bischöflich-Straßburgischen Abgeordneten. Die Herren unterbreiteten
dem Statthalter die Gründe der „Inhabilität und Untauglichkeit
des Michael Schwan, der als Layenprister nie sub regula oder einiger
Obedienz gelebet und sich ohne rechtmäßige Elektion und Con-
firmation gewaltiglich in das Ampt eines Abbts zu Schwarzach in-
rudiret"174).

Landesfürst, Urkunde 107 und 108.
Badisdi-Durlachische ProzeBschrift, Beilage Nr. 21.
17i) Diplomatische Geschichte von Schwarzach, S. 184 f.

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