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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 22
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Rastatter Pfarrer Georg Kaltenbach zum Administrator der Abtei
und Pfarrei Schwarzach, da kein Konventuale mehr im Kloster war;
P. Johann Scherer versah Ulm, Hunden und Greffern; P. Georg Dölzer
war Pfarrer in Vimbuch, und diese Getreuen waren es, welche die
achthundertjährige Tradition der Abtei nicht gänzlich untergehen
ließen182).

Nicht nur im Abteigebiet, sondern in der ganzen Markgrafschaft
waren die Verhältnisse kritisch geworden. Der von P. Dölzer, dem
Vogteibeauftragten Seyferer und dem Propst von Baden unterzeichnete
Landtagsabschied von 1589 redete eine sehr deutliche Sprache
über fast unabsehbare Schulden und allseitig eingelaufene Beschwerden
. Auch die Stabsschultheißen von Schwarzach und Vimbuch hatten
um Milderung der von der Markgrafschaft ihren Stäben auferlegten
Lasten gebeten, die „ihnen seiter etlich Jahr auf den Hals gekommen
und wodurch die Peterslüte mit Wib und Kind ins Elend
gerathen." Laut Auszug aus dem Landtagsabschied wurden folgende
von Philipp II. auferlegten Lasten nunmehr von Fortunat „aus väterlicher
Herzwilligkeit abgeschaffet — Holz-Geldt, Frohn-Geldt und
Habern, Graben-Geldt, neuen Futter-Habern, Steigerung der Leibsund
Todt-Fäll, neuen Trott-Wein, neu Eckerichts-Geldt und was noch
weiters neuelicher Zeiths abgestrickt, aufgeleget und wider alt Herkommen
zugemuthet"183).

In Schwarzach war immer noch kein Abt. Nach dem Rastatter
Pfarrer Kaltenbach wurde der Probst zu Marienfloß Philipp von
Niedbrück mit der Administration des Klosters und der Pfarrei beauftragt
. Unterdessen scheinen genügend Konventualen zugezogen
zu sein, so daß 1590 eine regelrechte Abtswahl stattfinden konnte.
Gewählt wurde GeorgDölzer, ein geborener Greffner, von dem
Abt Gallus schrieb: „unter ihm hob sich wieder das dem Untergehen
geweihete Closter184)." Zu seiner Abtsweihe brachte der befreundete
Speyerer Domkapitular Beatus Moses einen vergoldeten Silberkelch
mit einer prächtigen Ziselierarbeit vom Wunder des gehörnten
Moses, der mit seinem Stabe Wasser aus dem Felsen schlug185); der
Kelch befindet sich heute in Moos. Bei der Abtshuldigung haben
„die Untersassen auch dem Marggraven die Landeshuldigung geleistet
"186).

1M) Fr. D.-A., Band XXII, Seite 67.

18J) Badisch-Durlachische Prozeßschrift, Beilage 46.

184) Schwarzacher Chronik, I.

,ss) Remling, Geschichte der Bischöfe von Speier, Bd. II.
"') Badisch-Durlachische Prozeßschrift, Beilage 46.

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