Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 36
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0036
19 Bürgern noch 2 da, an Vieh haben sie alles verloren, ein Haus
ist verbrannt, 7 sind eingestürzt. — In Balzhofen und Henkhurst überlebten
von 33 Bürgern 2 den Krieg, vom Vieh ist -nichts mehr übrig,
verbrannt sind 2, zerfallen 12 Häuser. — In Vimbuch kann der Schaden
gar nicht geschätzt werden, am Leben sind von 48 Bürgern
noch 2, 26 Hofstätten sind zugrunde gerichtet, vom ganzen Vieh
blieb eine Kuh übrig. — In Moos sind von 38 Bürgern nur noch
wenige da; es gingen verloren350Pferde, 240Rinder und200Schweine;
26 Häuser sind eingestürzt, die übrigen völlig ausgeplündert, 8 Jahre
wohnte niemand im Dorf. — In Zell sind 12 Häuser verbrannt und
9 zusammengestürzt, 117 Pferde, 136 Rinder und 106 Schweine wurden
geraubt, überall zwischen den Ruinen der Dörfer liegen herrenlose
Güter, deren Inhaber umgekommen oder verschollen224)."

Der zweite Bericht von 1650 ging an das Bischöfliche Konsistorium
zu Straßburg und an den Markgrafen Wilhelm: ,,es hat in den vergangenen
leidigen Kriegsjahren den Anschein gehabt, als sollte das
Gotteshaus in seinem geistlichen und weltlichen Wesen zugrunde
gerichtet werden, indem gleich anfangs die im Elsaß liegenden Gefälle
an Früchten und Wein durch 16 Jahren totaliter entzogen und
an Fremde veräußert wurden. Auch diesseits ist alles, was man an
Vieh oder sonsten gehabt, hingegangen. Etliche hundert Unter-
thanen, auch alle Conventualen bis auf Benedict Bier sind vor Jammer
, Hunger und Elend umgekommen, verdorben und gestorben.
Alle Gebäu sind zerrissen und verheert oder von Verfall und völligem
Ruin bedroht, von anderen Calamitäten und Contributionen,
Mißwachs u. dgl. zu schweigen. Von 500 bis 600 Bürgern sind noch
etwa 155 vorhanden, welche unmöglich die verödeten Güter wieder
in Bau bringen können. Die Klosterkirche ist ohne Ornat und Orna-
mentis, nit ein einziger Altar anders als mit seinem Stein und Mauerwerk
ohne Bilder und Statuis oder was sonsten erforderlich. Die
Bibliothek und Dokumente sind ganz verloren und solche dermalen
auch nur für die bloße Nothdurft zu repariren, sind keine Mittel vorhanden
. Ähnlichen Schaden erlitten die inkorporirten Kirchen und
Kapellen, die theils zu Boden gerissen, theils also schlecht versehen
sind, daß man wegen erlittener Baufälligkeit den schuldigen Gottesdienst
darinnen nit mehr verrichten kann225)."

Zerstört waren die Gotteshäuser zu Stollhofen, Veldern, Söllingen,
Leiberstung, Hildmannsfeld, Ulm, Moos und Zell und das Pfarrhaus
zu Vimbuch.

!S<) Gallus Wagner, Schwarzadler Chronik, II., 1688 f.
SS5) Schwarzad-.er Urkunden, Nr. 372.

36


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0036