Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 43
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0043
crucen" nach Kappel, Maria Linden und Bühl. Nach der neuen Ordnung
wurden die „Zehrungen auf Kosten des Heiligen in der Kreuz-
woch künftighin eingestellt"; am „Herrgottstag passiert dem Pfarrer,
Schultheisen, Heiligenpfleger und Meßmer eine ehrliche Zehrung zu
thun; den Himmels- und Fahnenträgern, Sängern und Schützen sey
Geldt zu einer Zehrung zu geben"247). In Moos will der Abt „bey
der Gastirung am Hauptfest die Weyher künftighin ausgeschlossen
wissen". Am 2. Juli 1665 fand wieder eine Wallfahrt der ganzen
mittleren Markgrafschaft „zur Linde" statt, wobei der Markgraf von
Bühl an zu Fuß mitgewallt ist. In Hildmannsfeld wurde die Weihe
der neuen Wolfgangskapelle zu einem großen Volksauflauf, wobei
die Schwarzacher und Vimbucher Miliz zu Fuß akkompagnierte mit
einer neuen Fahne, die der Erbprinz Ferdinand gestiftet hatte; denn
drüben im Elsaß wütete wieder derart die Pest, daß die Bevölkerung
auf ein Zehntel ihres Bestandes heruntersank und nur eine Übersiedlung
von Badenern, Hollandern, Burgundern und Schweizern die
Lücken ausfüllen konnte; aufgeschreckt durch die Kunde hievon
kniete zu Hildmannsfeld die unabsehbare Menschenmenge am Waldrand
und sang zum „Schutzherrn des Landvolkes" das Wolfgangslied248
).

Im Jahre 1667 wurde die badische Landschatzung erneuert „im
Beysein des Herrn Prälaten, des marggrävlich-baadischen Cammer-
Raths Christoph Springauff und Johann Jakob Fritzen derweylen
Schaffnern des löblichen Gotteshauses Schwarzach, der Schultheisen,
Stabhaltern und Gerichtsmänner, wobey über der Güther-Anschlag
dieser Unterscheid gehalten wurde: daß ein guter Dung-Acker 14 fl.,
ein mittlerer 12 fl. und der geringsten um 10 fl., ein guter Taue Matten
um 14 fl., ein mittelmäßiger um 12 fl. und ein geringerer um 10 fl.,
der guten Brachäcker jede Jeuch um 8 fl., der mittleren um 6 fl. und
der geringem um 5 fl., eine Kuh um 5 fl., ein Pferd um 5 fl., ein paar
Ochsen um 15 fl. und ein Schwein um 1 fl., und die verwachsene
Bosch die Jeuch um 2 fl. ästimirt worden; jedem die Burgerschaft
um 50 fl. und einer Wittib halb so viel, die Gewerbe und Handwerker
je nach dem einen ein solcher einträglich eingelegt worden"249).

Im Jahre 1671 starb Markgraf Leopold Wilhelm und wurde am
26. Februar beim Scheine vieler Pechfackeln in der Stiftskirche zu
Grabe getragen; die feierlichen Gottesdienste hielten die Prälaten
von Schwarzach, Schuttern und Allerheiligen. Die verwitwete Mark-

!") Schwarzacher Chronik, II.
Iw) Schwarzacher Chronik, II.

Badisch-Durlachische Prozeßschrift, Beilage 52.

43


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0043