Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 100
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0100
Da er sich im Verkehr mit der Öffentlichkeit als äußerst gewandt
erwies, vertrat er auch von Heidelberg aus im Sommer 1873 den
Weinheimer Oberamtmann Lang während dessen Urlaubszeit und
dann nochmals im Mai 1874 für die Dauer der Landtagssitzungen.
Sein am 10. April 1874 an das Innenministerium gerichtetes Gesuch,
ihn aus dem Staatsdienst zu entlassen, um vertretungsweise die Anwaltspraxis
des Rastatter Rechtsanwalts Stigler während der Sitzungsperiode
des Landtags wahrzunehmen, nahm er als inzwischen überholt
zehn Tage später wieder zurück. Dem Bezirksamt Karlsruhe zugeteilt
, war Schnetzler im Juli 1874 wiederum als Dienstverweser
für den beurlaubten Oberamtmann von Feder in Achern tätig. Seit
Mitte Oktober 1874 sehen wir ihn wieder als Gehilfen im Bezirksamt
des heimatlichen Rastatt.

Auf diese Weise in den verschiedensten Verwaltungsgebieten geschult
, bewarb sich Karl Schnetzler im Frühjahr 1875 um die nach
den Vorschriften der neuerlassenen Städteordnung ausgeschriebene
Stelle eines ersten Beigeordneten und Bürgermeisters der Landeshauptstadt
Karlsruhe, nachdem kurz zuvor am 17. März 1875 Oberbürgermeister
Wilhelm Lauter als Stadtoberhaupt wiedergewählt
worden war. In der entscheidenden Bürgerausschußsitzung vom
10. Mai 1875 stimmten von 91 wahlberechtigten Mitgliedern 82 für
Schnetzler, der damit — noch nicht 29 Jahre alt — eine führende
Stellung in der Stadtverwaltung der Residenz einnehmen sollte.
Unterm 22. Mai 1875 erhielt Schnetzler die nachgesuchte Entlassung
aus dem Staatsdienst; bereits am 1. Juni stellte er sich dem Karlsruher
Stadtrat und am 5. Juli dem Bürgerausschuß vor. Oberbürgermeister
Lauter, der die Fähigkeiten Schnetzlers alsbald erkannte,
räumte seinem ersten Mitarbeiter weitgehende Verwaltungsbefugnisse
ein. In der Tat gab es während der 31 Jahre der Tätigkeit von
Karl Schnetzler im Dienste der Stadt Karlsruhe kaum ein Unternehmen
von Bedeutung, an dem er nicht zumindest beratend beteiligt
gewesen wäre. Die einstimmige Wiederwahl in seiner bisherigen
Eigenschaft am 24. März 1884 ergab sich somit fast von
selbst. Daß nach dem Tode Oberbürgermeister Lauters, dem er hauptsächlich
auch einen Großteil der rednerischen Verpflichtungen eines
damaligen Oberhauptes der Residenzstadt abgenommen hatte, nur
Schnetzler als Nachfolger in Betracht kam, konnte nicht zweifelhaft
sein. Bei der Wahl am 25. April 1892 entfielen deshalb auch von
106 abgegebenen Stimmen 105 auf Karl Schnetzler. Dieses Vertrauensverhältnis
hatte sich auch bei der Wiederwahl im Jahre 1901

100


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0100