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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 101
(PDF, 59 MB)
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noch nicht geändert, wo neben 100 zustimmenden Wahlberechtigten
nur eine einzige Gegenstimme zu verzeichnen war.

Mit seinem Posten als erster Beigeordneter hatte Schnetzler 1875
die Aufgabe eines Referenten für das städtische Schulwesen übernommen
. Der Lehrplan wurde erweitert, die Besoldungs- und Rechtsverhältnisse
der Lehrer verbessert sowie 1893 eine städtische Schulkommission
ins Leben gerufen. Unter Berücksichtigung seiner diesbezüglichen
Verdienste ernannte der Badische Lehrerverein 1895
Schnetzler zu seinem Ehrenmitglied. Auch die Lehrfächer der Gewerbeschule
erfuhren eine Ausweitung und erstreckten sich unterrichtsmäßig
ebenfalls auf den weiblichen Teil der Bevölkerung. Die
Höhere Bürgerschule wurde 1884 zu einer siebenklassigen Realschule
erhoben, 1893 zu einer neunklassigen Oberrealschule erweitert und
von dieser wieder 1895 eine eigene Realschule abgetrennt. Das Realgymnasium
wurde 1896/97 in ein Reformgymnasium umgewandelt.
Die Höhere Töchterschule teilte man 1878 in eine erweiterte Mädchenvolksschule
(Töchterschule) und eine Höhere Mädchenschule, der
1898 ein bereits 1893 von privater Seite aus gegründetes Mädchengymnasium
angegliedert wurde.

Auch die Verbesserung der gesundheitlichen Verhältnisse der
Stadt lagen Schnetzler, der seit 1876 Vorsitzender des Ortsgesundheitsrates
war, besonders am Herzen. Das Krankenversicherungswesen
wurde 1884 nach einem Vorschlag Schnetzlers organisiert.
Die Vollendung des 1903 begonnenen Baues des neuen städtischen
Krankenhauses sollte Schnetzler nicht mehr erleben. Die Eingemeindung
Mühiburgs im Jahre 1886 erfolgte auf Grund eines von Schnetzler
ausgearbeiteten Vertragsentwurfs. Zu den späteren Eingemeindungen
von Beiertheim, Rüppurr und Rintheim, die kurz nach seinem
Tode am t. Januar 1907 erfolgten, hatte Schnetzler ebenfalls Vorarbeiten
geleistet. Der Bau des Elektrizitätswerkes 1898 bis 1901 erfreute
sich ebenfalls der tatkräftigen Unterstützung des Oberbürgermeisters
.

Zusammen mit Lauter, der sich vor allem um das Zustandekommen
der Kraichgaubahn Karlsruhe—Eppingen (1876 bis 1879) verdient gemacht
hatte, bemühte sich Schnetzler um günstigere Verkehrsverbindungen
. Die inzwischen wieder eingegangene Lokalbahn Spöck—
Karlsruhe—Durmersheim nahm 1891 ihren vollständigen Betrieb auf,
ebenso die Albtalbahn Karlsruhe—Ettlingen—Herrenalb 1898 bzw.
1901. Die Durchführung der ersten Bauarbeiten am neuen Hauptbahnhof
begannen am 10. September 1906, wenige Monate vor dem
Ableben Schnetzlers. Auf Betreiben von Schnetzler ging 1903 die

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