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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 203
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Tutschfelden, Gesamtansicht von Westen.

weil, Wagenstadt, Herbolzheim, Oberhausen und Niederhausen an das Amt Euenheim
, die aber nur bis 1879 dauerte. Seither gehört Tutschfelden zumAmtEmmen-
dingen, das schon seit Jahrhunderten seine amtliche Heimstatt gewesen war,
und zum Amtsgericht Kenzingen.

IV. Kirchliches

Oben ist schon erwähnt, daß Markgraf Karl II. nach 1555 den übertritt zur
neuen Lehre vollzog. In Tutschfelden bestand aber zunächst keine eigene Pfarrei.
In einer Urkunde von 1568 heißt es (in heutiger Sprache): „Die von Tutschfelden
gehören in die Pfarrei Wagenstadt, in der Herrschaft Lahr gelegen, lebendig und
tot, denn zu Tutschfelden ist gar kein Pfarrer oder Stiftung." Wenn hier von der
Herrschaft Lahr die Rede ist, so ist damit die geroldseckische Herrschaft Lahr-
Mahlberg gemeint, die 1277 durch Teilung von Geroldseck entstanden war. 1442
wurde die ungeteilte Hälfte an den Markgrafen von Baden verpfändet, 1497 verkauft
, und erst 1629 fand die reale Teilung unter Lahr-Nassau und Baden-Baden
statt. 1568 bestand also ein Kondominat zwischen der Herrschaft Lahr-Mahlberg
(Nassau) und der Markgrafschaft Baden-Baden.

Tutschfelden war demnach damals (1568) eine Filiale von Wagenstadt. Die
katholische Pfarrei Wagenstadt war 1553 zum neuen Glauben übergegangen, 1630
aber wieder katholisch geworden.

Heute besteht dort eine Simultankirche — die Bevölkerung ist etwa je hälftig
katholisch und evangelisch —, und Tutschfelden ist Filiale (Diaspora) der katholischen
Pfarrgemeinde Wagenstadt. Im Schwedenkrieg (1630—1635) wurden die
katholischen Pfarreien von den Schweden vorübergehend mit evangelischen Geistlichen
besetzt, so auch in Wagenstadt, dessen Pfarrer Weilandt 1634 als Vertriebener
starb. Die Zugehörigkeit von Tutschfelden als Filiale von Wagenstadt
dauerte aber nur einige Zeit. Es wurde später der evangelischen Pfarrei Brog-

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