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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 29
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zeitig wirksam gewesen sei, Siedlungsvorgänge und Einstrahlungs-
einflüsse30); und das ist auch meine Meinung, daß die Ausbreitung
aus den kleinen fränkischen Ansiedlungsgruppen durch den Kultureinfluß
des fränkischen Staates und durch Einstrahlungskräfte aus
dem Norden begünstigt und beschleunigt worden ist.

Die Ortenauer - heim-Orte (siehe Skizze 5) bilden kein
geschlossenes Gebiet wie die elsässischen -heim, sondern nur einzelne
Gruppen, und diese liegen vor allem an Übergängen von
Römerstraßen über den Rhein, die wohl auch noch zu fränkischer
Zeit die wichtigsten Übergänge bildeten. Meist findet sich da eine
der obengenannten Lücken im -heim-Gebiet.

1. Im Norden am Übergang bei Selz; Selz war alter römischer
Stationsort an einer Römerstraße (Saletio) und später der Mittelpunkt
eines großen Königsgutes, zu dem auch die damals noch linksrheinisch
liegenden, heute badischen Dörfer Plittersdorf, Ottersdorf,
Wintersdorf gehörten. Auf dem linken Rheinufer längs der Römerstraße
zwischen Hagenauer Forst und Rhein (siehe Skizze 5) läuft
eine -heim-Reihe auf die Selz-Lücke zuj sie endet mit dem heute abgegangenen
Frankenheim und mit Beinheim (alt Beiningheim), also
einem sekundären -heim. Jenseits der Lücke setzt sich die -heim-
Reihe auf badischer Seite fort: Muffenheim (abg. bei Plittersdorf),
Otigheim, Bietigheim, Elchesheim, Durmersheim, Würmersheim,
Bickesheim, Forchheim, Beiertheim und Rintheim; etwas abseits hat
sich ein -ingen (Illingen) gehalten. Aber Nord- und Südende der
Reihe sind sekundäre -heim: im Norden Beiertheim und Rintheim
(alt Burtan und Rintdan), im Süden Bietigheim und Otigheim, alte
-ingheim-Orte; die assimilierende Ausstrahlung muß also von dem
Mitte der Reihe ausgegangen sein; bei der eng beieinanderliegenden
-heim-Gruppe um Durmersheim mag also wohl eine fränkische
Siedlergruppe angesetzt worden sein. Nach Süden reiht sich an die
Selz-Lücke Iffezheim, Hügelsheim, Sinzheim, die schon durch eine
verwandte Namenbildung (Iff i n i s heim, Hug i n i s heim, Sunn i n i s-
heim) zusammengehören; unterhalb Hügelsheim wird auch der abg.
Ort Gysenheim angesetzt; über Rastatt geht es schließlich nach
Kuppenheim.

2. Eine Gruppe am Brückenkopf Straßburg (Römerstadt, Königshof
; schematische Namen linksrheinisch Bischheim [= Bischofs-

30) Protokollmanuskript über die Verhandlungen auf der südwestdeutschen Arbeitstagung der
Arbeitsgemeinschaft für westdeutsche Landes- und Volksforschung (Bonn) in Verbindung mit dem
Alemannischen Institut (Freiburg i. Br.) in Calw im Schwarzwald, Oktober 1951.

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