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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 30
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heim], Hönheim [= Hohenheim], rechtsrheinisch Auenheim, Sundheim
; sekundäre -heim: Schiltigheim und bei Kehl das abg. Jering-
heim, beide -ingheim). Von diesem Brückenkopf gehen auf der
badischen Seite aus nach Norden Baldenheim (abg.) Leutesheim,
Diersheim, Rheinbischofsheim und Scherzheim; etwas abseits liegen
-ingen-Relikte, Helmlingen und Gugelingen (abg., letzteres allerdings
vielleicht linksrheinisch), nach Osten über Kork (wohl gallorömisch)
Urloffen (alt Urlofheim) und abg. Rüchelnheim, nach Süden Marlen
(alt Marlheim).

In der Lücke zwischen der ersten und zweiten Gruppe hat sich als
-ingen-Rest Söllingen erhalten.

3. Vom römischen Rheinübergang zwischen dem elsässischen
Gerstheim und dem badischen Ottenheim läuft wieder eine -heim-
Reihe nach Norden: Ottenheim, Meißenheim, Ichenheim, Dundenheim
, Altenheim, Müllen (alt Mülnheim).

Bis hierher hat sich die Entwicklung im wesentlichen (von Kuppenheim
, Sinzheim, Urloffen, Rüchelnheim abgesehen) auf der fruchtbaren
Niederterrasse zwischen Rhein und Ried abgespielt, hier liegen
auch die wenigen -ingen. Weiter nach Süden zu verschiebt sich das
Bild. Die Römerstraße, die bei Ottenheim über den Rhein kommt,
läuft direkt auf Dinglingen-Lahr zu, beide Orte wohl aus der frühen
Alemannenzeit. Von hier läuft eine -heim-Reihe am Vorhügelrand
nach Süden: Mietersheim, Kippenheim, Ettenheim, Ringsheim und
Herboisheim; bei dem die Reihe abschließenden Bleichheim (alt
Bleicha), wie bei dem mehr dem Gebirge zu liegenden Schmieheim
ist -heim sekundär, also spätere Assimilierungsform; die -heim-
Reihe bricht genau an der alten Grenze Ortenau/Breisgau, der alten
Diözesen Straßburg/Konstanz ab. Südlich davon beginnen die -ingen31).

Warum strahlen nach Süden zu die -heim erst am Vorhügelrand
und nicht schon auf der Niederterrasse von der aus dem Elsaß
führenden Römerstraße aus? Das muß einen Grund gehabt haben,
denn auch die älteren Siedlungen der Alemannen (Dinglingen, Lahr)
haben diesen Wechsel ebenfalls vollzogen. Wahrscheinlich war das
Land in der Rheinebene hier noch unbesiedeltes Waldland. Nördlich
von Lahr liegen die -weder (-weier), die wir als frühe Ausbausiedlungen
angesprochen haben, meist in oder an der Vorhügelzone;
hier dagegen in der Ebene (Allmannsweier, Nonnenweier, Witten-

31) Die nördlich von Lahr liegenden -heim sind ohne Personennamen gebildet: Burgheim, Ober-
und Niederschopfheim (schematischer Typus), Friesenheim. Sie sind wohl etwas jünger und gehören
wohl dem frühesten Ausbau an.

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