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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 73
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tes Geschlecht, verarmten aber später völlig. Sie saßen zuletzt in der
Stadt Oberndorf, auf Schloß Wasnegk und auf Schloß Schiltach,
„welches sie sampt der stat ain gute Zeit besessen, ir hofhaltung gehabt
". Herzog Ludwig und Lutzmann von Teck bestätigten 1316 der
Stadt Oberndorf ihre Freiheiten, die 1342 „herzog Hermann von Tegk
und herr zu Schiltach" und 1363 Herzog Friedrich von Teck
abermals bestätigten3).

Es ist anzunehmen, daß von diesem Herzog Hermann von Teck,
der sich Herr zu Schiltach nannte, dieser Ort um das Jahr 1330 das
Stadtrecht verliehen bekam, da er seinem Wohnsitz wohl nicht
die Freiheiten vorenthalten konnte, die er der Stadt Oberndorf bestätigte
. Darauf deutet auch die 1365 erstmals erwähnte Zoll-
Stätte Schiltach als Verwaltungssitz hin. Herzog Reinolt von
Urßlingen, der durch die Heirat mit Beatrix von Teck in den Besitz
von Schiltach gelangte, und ihr beider Sohn Konrad gaben in diesem
Jahre dem Kloster Wittichen das zollfreie Durchzugsrecht für alle
Waren4). Wir müssen uns Schiltach damals als festen Platz, mit den
drei Stadttoren bewehrt, vorstellen. Von dem Herzog von Urslingen
übernahm die Stadt das Wappen, drei rote Schilde im silbernen
Wappenfeld.

In dem Durcheinander der Verpfändungen und Verkäufe zwischen
1370 und 1381 hatte Mathis von Signau sich Rechte an Schiltach erworben
. Er versetzte im Jahre 1378 „Schiitaburgundstatt"
an den Grafen Wolf von Eberstein. Schiltach wird damit erstmals
als Stadt erwähnt5). Eine Urkunde über die Verleihung des
Stadtrechtes oder ein Hinweis darauf, wann diese erfolgte, konnte
bis jetzt nicht gefunden werden, und so ist man auf Rückschlüsse
aus dem geschichtlichen Geschehen angewiesen.

Die Verleihung des Stadtrechtes und der Begriff Stadt bekam für
Schiltach noch eine besondere Bedeutung, die sich erst später fühlbar
machte. Damit wurde der bewehrte Stadtbering bewußt von dem
übrigen Gemarkungsteil abgesetzt, den man fortan die „Mayerschaft
der Stadt Schiltach" und deren Bewohner die „Außleuth zu Schiltach"
nannte, aus der sich dann die selbständige Gemeinde Lehengericht
entwickelte. Den Bürgern der Stadt ließ man nur wenig Lebensraum
innerhalb der Untermarkung des Burgfriedens6).

') Barack, Karl August, Zimmerische Chronik, 2., verbesserte Auflage. Freiburg i. Brg. und
Tübingen 1881.

') Witticher Vidimierte Abschriften, Der Schaffney im Kintzinger Thal. Handschriftlich 1746. Sophien-
Bibliothek Uberlingen.

s) Krieger, Albert, Topographisches Wörterbuch des Großherzogthums Baden. Heidelberg 1904.
B) Lagerbudi von 1591, Abschrift handschriftlich, befindet sich in Privatbesitz in Schiltach.


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