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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 90
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wohl unabänderliche Tatsache. Die Parallele zwischen beiden Eisenbahnerstädten
läßt sich aber noch weiterführen. Auch hinsichtlich
ihrer Einwohnerzahl und ihres Wachstums im Eisenbahnzeitalter besteht
sie mehr oder minder. Die Seelenzahl beider Städte betrug
nämlich:

Ottenburg Ölten
1800 ........ 3500 ....... . 1000,

1870 ......... 6000 ......... 4000,

1900 ......... 13 000....... . 7 000,

heute (1952) ...... 25 000 . ....... 16 000.

Unter den heutigen 25 000 Einwohnern Offenburgs befinden sich
rund 2500 Neubürger (Flüchtlinge). Mit ihnen zusammen hat sich
Offenburgs Bevölkerung in den letzten 150 Jahren verachtfacht,
während Ölten sogar eine Versechzehnfachung aufweist. Im großen
ganzen hat die Offenburger Seelenzahl seit Beginn des Eisenbahnzeitalters
jeweils ungefähr das Anderthalbfache der Oltener Seelenzahl
betragen. In der ersten Hälfte unsres Jahrhunderts ist Offenburg
, sicherlich beeinflußt durch die großzügigen Bahnhofsumbauten
im ersten Jahrzehnt (Personen- und Rangierbahnhof), relativ stark angewachsen
, nachdem es schon zuvor seine schweizerische Schwesterstadt
verhältnismäßig schnell überholt hatte. Trotz aller Unterschiede
im einzelnen kann man also feststellen, daß das volkreichere Offenburg
im Eisenbahnzeitalter ungefähr die gleiche Entwicklung genommen
hat wie Ölten. Die Industrialisierung und Ansiedlung von
Eisenbahnwerkstätten hat in beiden Städten die Parallelentwicklung
gefördert.

*

Als im ersten badischen Eisenbahngesetz vom 29. März 1838 der
Staatsbau der Hauptbahn Mannheim—Basel festgelegt wurde,
konnte über die Zugrichtung im allgemeinen kaum ein Zweifel
herrschen. Mutter Natur hatte einen geradezu idealen Verkehrsweg
in der Oberrheinischen Tiefebene vorgezeichnet. Nur bei Offenburg
und Freiburg ergab sich jeweils die Alternative, ob man wegen der
verlorenen Steigung beide Städte weiter westlich bedienen oder die
Eisenbahn näher an sie heran, eventuell durch sie hindurch, führen
sollte. Nach den ersten Entwürfen aus der Zeit vor 1838 sollte die
Hauptbahn in der Freiburger Bucht westlich des Dorfes Lehen
gebaut werden. „Anfänglich hatte man die Ansicht — so führte
Staatsrat Carl Friedrich N e b e n i u s (1784 bis 1857) in der Zweiten
Kammer aus —, daß die Hindernisse, die Eisenbahn der Stadt Frei-

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