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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 93
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durch Offenburg vorgesehen zu haben. Wie es im einzelnen gestaltet
war, läßt sich heute freilich nur noch vermuten.

Schon Anfang 1836 hatte man in Offenburg das in Frage kommende
Gelände eifrig studiert und herausgefunden, daß von den Äckern,
Matten, Reben und Waldungen ,,in hiesiger Gemarkung die meisten
Äcker jenseits der Kinzig zu der geringeren Sorte gehören, während
die meisten diesseits der Kinzig zu den besseren gehören"7). Gleichzeitig
wurden mit Bericht vom 23. April 1836 Erhebungen über das
einheimische Gewerbe der Lohnkutscher gemacht, die von der
Eisenbahn eventuell geschädigt werden könnten: „Dermalen sind nur
noch zwei Lohnkutscher dahier, von denen jeder eine Chaise und
ein Pferd besitzt. Es waren früher mehr, allein dadurch daß die
hiesigen Wirte sich mit dem Chaisefahren abgeben, haben sie sich
also vermindert7)." Die Klagen der Lohnkutscher waren die gleichen
wie anderswo auch, als die Eisenbahnen nahten.

Hinsichtlich der über Offenburg zu führenden Eisenbahn mußten
in den dreißiger Jahren drei Hauptfragen gelöst werden: Lob eine
,,Hauptstation", 2. w o diese anzulegen wäre, und 3. ob die gleichzeitig
projektierte Zweigbahn von der Hauptbahn nach Kehl
von Offenburg oder Appenweier auszugehen hätte. In einer „Untersuchung
über die Anlegung von Eisenbahnen", Nr. 494, vom 28. Februar
1836, die im Konzept von der Hand des Bürgermeisters Karl
B u r g e r bei den Akten der Stadt Offenburg liegt7) und wohl an
das Großherzoglich-Badische Oberamt Offenburg gerichtet ist, wird
mit der Anlage des „Stationsplatzes" imWestenOffenburgs
gerechnet und u. a. gesagt: „Sollten wir das Glück haben, eine Eisenbahn
in die Nähe unsrer Stadt zu bekommen, wozu die Lage derselben
am Ausgang des Kinzigtales und der sehr besuchten Bergstraße
, sodann die Nähe von Steinkohlengruben &c Veranlassung
geben dürfte, so würde sie doch schwerlich Reben berühren, da diese
alle diesseits der Kinzig liegen; übrigens haben, wie es scheint, die
Reben ihren höchsten Wert erreicht und sind im Sinken." Man nahm
also an, daß das Gelände „diesseits der Kinzig", d. h. auf ihrem östlichen
Ufer, von der kommenden Eisenbahn samt „Stationsplatz"
nicht beansprucht würde. Immer nur war vielmehr von einer Führung
der Eisenbahn im Westen der Stadt die Rede.

Aber noch mehrere Jahre hindurch blieb die Frage, wohin der
Bahnhof Offenburg gelegt werden sollte, offen. Am 18. Januar 1838
wandten sich mehrere Bürger der Stadt (gezeichnet H. Battiany Sohn,
J. A. Billet und Friedrich Burg) an das Bürgermeisteramt und wünsch-

') Stadt Offenburg, Akten, Rubrik XXVI, Straßen und Wege, Pars 1.

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