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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 107
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1953/0107
Steinkreuzinschriften und Kirchenbucheinträge

Von Ernst Schneider

An stillen Waldwegen, in Äckern und Wiesen, auf Höhen, an
Wegkreuzungen begegnen dem beschaulichen Wanderer oft alte,
verwitterte Steinkreuze, meist ohne Inschrift oder Zeichen,- dann
wieder stößt man auf Steinkreuze, die vielfach von Moos und Flechten
überzogene, knapp gehaltene Inschriften, meist nur Buchstaben,
aufweisen. Unbeholfen und plump sind bei manchen Kreuzen die
Buchstaben in den Stein eingehauen. Aber auch sauber gearbeitete,
gut lesbare Inschriften erfreuen das Auge des Wanderers. Der Knappheit
der Inschriften der einen Kreuze stehen bei andern Kreuzen ausführliche
, Erzählungen gleichende Inschriften gegenüber. Sie verlaufen
meist über den ganzen Stein und berichten von einem tragischen
Unglücks- oder plötzlichen Todesfall, auch von Totschlag.

Man ist geneigt, die Inschriften dieser Kreuze, soweit es möglich
ist, auf ihre Richtigkeit nachzuprüfen und die näheren Umstände,
die zur Kreuzerstellung führten — soweit sie nicht schon aus der
Inschrift hervorgehen —, zu erfahren suchen. Dazu bieten die Einträge
in den Kirchenbüchern eine willkommene Stütze. Wohl ist in
Aufsätzen über Steinkreuze auf diesen Zusammenhang gelegentlich
hingewiesen worden1); wenn hier das Thema wieder aufgegriffen
wird, dann deshalb, um die bisher bekannten Beispiele durch Zusätze
zu ergänzen und neue Beispiele hinzuzufügen. Ein Dutzend
Beispiele aus dem badischen Gebiet soll den Wert der Kirchenbucheinträge
für die Feststellung der Richtigkeit von Steinkreuzinschriften
darlegen.

Wandert man von Hottingen (Säckingen) nach Hänner, so sieht
man im Hännermer Wald, etwas von der Straße abseits, in der Nähe
der Wegkreuzungen nach dem Murgtal und nach dem Pfaffensteg
ein gleichmäßig gearbeitetes Steinkreuz, dessen sauber gearbeitete
Inschrift über das ganze Kreuz verläuft: „INRI / DEN 13 / HEUVW/

l) An wichtigeren Schriften über Steinkreuze seien aus unserm Gebiet genannt: O, A. M ü 11 e r ,
Bestandaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in ,,Die Ortenau", 25 (1938), 145—180. — Max
Walter, Vom Steinkreuz zum Bildstock (Karlsruhe 1923). — Auch die einzelnen Bände der Kunstdenkmäler
Badens geben Hinweise.

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