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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 116
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Reinigung und Konservierung der bisher vernachlässigten Steine begonnen
. Vor 25 Jahren kamen die Arbeiten am Denkmalshof zum
Abschluß.

Nach Akten aus dem städtischen Archiv schrieb die Bezirksbauinspektion
Offenburg am 18. Januar 1912 an die Stadtverwaltung:
„Die Grabmäler leiden unter den Einflüssen der Witterung. Da es
sich um geschichtlich und künstlerisch wertvolle Erzeugnisse der
Kleinkunst aus älterer Zeit, sowie um wichtige Dokumente der
Wappenkunde alter Geschlechter und Familien aus Lahr und Umgebung
handelt, möchten wir der Stadtverwaltung nahelegen, für
eine zweckentsprechende Aufbewahrung dieser Grabmäler Sorge zu
tragen." Auch der Obmann der Ortsgruppe Lahr des Historischen
Vereins für Mittelbaden, Dr. H. Steurer, setzte sich durch einen Aufruf
für die Erhaltung der Grabmäler ein. Er nannte sie ein „kunstgeschichtliches
Museum im Kleinen". Nach Plänen von Architekt
Karl Meurer wurde der Denkmalshof gestaltet.

Mittelpunkt der Anlage ist die sagenumwobene aus der Renaissancezeit
stammende Kreuzigungsgruppe.

Für den Freund der Heimatgeschichte geben wir eine kurze Beschreibung
der Grabmäler und ihrer Wappen. Die Inschriften werden
in der heutigen Schreibweise wiedergegeben. Es folgen zunächst
die Steine an der Nordwand des Denkmalshofes.

Stein Nr. 1: „Im Jahre 1583, am 5. November, starb Johann Philipp
Streif von Lauenstein, seines Alters 2 Jahre und 9 Monate.
1584."

über der Inschrift sehen wir das Allianzwappen der Eltern: den Falken
der Lauenstein auf dem Turnierkragen (Stein Nr. 14), sowie den
Doppeladler der Brombach. In der Helmzier ebenfalls der Streif von
Lauensteinsche Falke. Die Eltern des Kindes waren der Nassauische
Amtmann Wilhelm Streif von Lauenstein und Frau Maria, geborene
Brombach. In jener Zeit besaß Lahr, da es zugleich Nassau und der
Markgrafschaft Baden unterstand, zwei Amtsleute. Gleichzeitig mit
Wilhelm Streif von Lauenstein war Reichardt Rohard von Neuenstein
Amtmann von Lahr. Die Lauenstein vertraten energisch die
Interessen der nassauischen Herrschaft und des Protestantismus. Der
Streifsche Wohnsitz bestand aus Haus, Hof, Garten und Ringmauer
zwischen Rathaus und Landschreiberei, in der Spitalgasse, heute
Kaiserstraße. In Dinglingen hatten die Streif einen Garten. Der Name
„Streifengarten" hat sich bis heute erhalten.

Stein Nr. 2: „Auf den 5. Juli 1589 starb die edle tugendreiche Frau
Maria von Kippenheim, eine geborene Rochartin von

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