Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 147
(PDF, 57 MB)
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Wie aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, wurden auch die zur
Fußwaschung nötigen Utensilien wie Becken, Gießfaß und Tücher
geschenkt. Das Gießfaß (Aquamanile) war ein wertvoller Bronzeguß
aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und stellte Simson auf dem
Rücken eines Löwen dar, dem er das Maul aufreißt. Die Mähne des
Löwen und das Gewand
des Simson mit seiner
Kreismusterung waren
besonders schön gearbeitet
. Das Kunstwerk
hat sich jahrhundertelang
in der Oberacherner
Pfarrkirche erhalten, obwohl
in den Wirren des
Dreißigjährigen Krieges
die Pfarrei einige Jahre
unbesetzt war. Im Jahre
1881 wurde es auf einer
großen Kunstgewerbe-
undAntiquitätenausstel-
lung in Karlsruhe gezeigt
und zog die Aufmerksamkeit
von Kunstkennern
auf sich. Da man
sich in Oberachern in
jenen Jahren ernsthaft
mit dem Gedanken eines
Kirchenneubaues trug,
veräußerte man das

Aquamanile mit Erlaubnis der zuständigen Behörde (sieheProf.Sauer:
Die Kunst in der Ortenau. Bd. 16, 1929 „Die Ortenau" S. 384). Dem
Kirchenbaufonds konnten dadurch rund 8000 Mark zugeführt werden.
Uber Frankfurt kam das Gießfaß in die berühmte Sammlung Figdor
in Wien, wo es über vier Jahrzehnte zu bewundern war. Man hatte
es jedoch in Baden im Auge behalten, und als die Sammlung 1930
in Berlin zur Versteigerung kam, versuchte man, es wieder in seine
Heimat zurückzuholen. Die Stadtverwaltung Freiburg sowie das
Kultusministerium in Karlsruhe bewilligten je 15 000 Mark und
beauftragten den Direktor der Städtischen Sammlungen Freiburg,
Professor Dr. Noack, an der Versteigerung teilzunehmen und auf das

Gießfaß (Aquamanile) von Oberachern (Bronzeguß von 1450)
Höhe 33 cm, Länge 30 cm. Der Ausguß am Löwenhals hat Tierkopfform
Aufn.: Pache, Adtern

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