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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 48
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0048
(Karlsruhe 1910, Nr. 545), „Der hl. Bonifazius taufend", datiert 1868
(Donaueschingen 1870, Nr. 234). Eine „Grablegung Christi" und „Die
Emausjünger" befinden sich in Bad Rippoldsau. Für das Freiburger
Münster und die Stiftskirche zu Baden-Baden wurden Entwürfe für
Glasmalereien geschaffen. Auch auf profanem Gebiet versuchte sich
unser Künstler mit Erfolg. So schuf er mehrere Bildnisse und im
Jahre 1871 für die Stadt Koblenz „Germaniens Siegesfeier". Die
Städtische Galerie in Mainz besitzt den „Kunstkritiker" (Kat. 1911,
Nr. 696), die Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe, Aquarelle zu Hebels
Alemannischen Gedichten (Kat. 1910, Nr. 856) und den „Karfunkel"
(1910, Nr. 696). In die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg
fallen auch die schon erwähnten fünf Chorgemälde unserer Kirche,
die auf Leinwand gemalt sind und die Heilstatsachen des Christentums
zum Vorwurf haben, nämlich: Geburt, Kreuzestod und Auferstehung
Christi (sämtlich 1873), Mariä Verkündigung (1874) und
die Herabkunft des Heiligen Geistes (1875). Doch sind hierüber
keinerlei Aufzeichnungen im Archiv vorhanden.

Seit 1887 lebte Dürr, der 1852 zum badischen Hofmaler ernannt
worden war, bei seinem Sohne Wilhelm Dürr jr.,r der am 24. August
1857 zu Freiburg (Breisgau) das Licht der Welt erblickte und am
22. Februar 1900 als Schöpfer von Stilleben und Porträts und Professor
der Kunstakademie in München starb. Dort beendete auch der
Vater seine irdische Laufbahn am 7. Juni 1890. Seinen Werken
rühmt man sorgfältige Zeichnung und Wärme des Ausdrucks nach.
In Komposition und Typisierung sind sie etwas konventionell gehalten
, in der Farbgebung kühl, wovon sich der Beschauer auch in
Windschläg überzeugen kann. Doch berührt die Tiefe der Empfindung
wohltuend, die auf das Vorbild der Nazarenerschule zurückzuführen
sein dürfte. Dies war eine von dem Lübecker Maler
Friedrich Overbeck im ehemaligen Kloster S. Jsidoro zu Rom
1815 gegründete Künstlervereinigung, die sich zum Ziele setzte,
nach dem Vorbilde Raffaels und seiner Vorgänger biblische Stoffe
auf neue Weise darzustellen. Zu ihr gehörten die bekannten Künstler
Cornelius, Veit, Schadow, Führich, Steinle u. a. Ihr Verdienst besteht
darin, in der durch die Romantiker wiedererweckten religiösen Gesinnung
Bilder geschaffen zu haben, die fromme Andachtstimmung
mit lieblicher Darstellungskunst in sich vereinigen.

Noch ein Meister muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden.
Es ist der aus unserer Gemeinde hervorgegangene Tiermaler Carl
Jutz, der Ältere, der hier am 22. September 1838 als Sohn des
hiesigen Schuhmachermeisters Josef Jutz und dessen Ehefrau Ottilia,

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