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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 81
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Die Reichsabtei Schwarzadi*^

Von Alfons Harbrecht
3.

Zu den Spezialweistümern gehören vor allem die Waldordnungen
der alten Markgenossenschaften. Die Mark, ahd. march,
war in ihrer ersten Bedeutung die Grenze; Markbäume waren Grenzbäume
. Später bedeutete Mark soviel als Wohn-, Flur- und Nutzungsbereich
einer Siedlung. Mit der Entwicklung der Vorstellung vom
Gemeineigentum der Siedlungsgenossen erhielt das Wort Mark die
Bedeutung von einem Wald- und Weidebezirk342).

Bei der Besitznahme des Landes durch die Alemannen wurde jeder
Sippe ein Gebiet zugewiesen; das war die Geschlechtsmark. Behielt
die Sippe gemeinsam ihre Mark, nannte man sie eine Markgenossenschaft
. Ihre Hauptorte erhielten durch die iro-schottischen Glaubensboten
die ersten Leutkirchen, deren Kirchspielsgrenzen die bereits
vorhandenen Markgrenzen waren.

Vier Stunden oberhalb Schwarzach hatte Adalbert, ein Sohn des
Herzogs Ethiko, 722 ebenfalls auf einer Rheininsel das Schottenkloster
Hönau gegründet, das ehedem zu den reichsten Abteien gehörte
und von einem Abt-Bischof geleitet wurde. Zu seinen 41 Klosterorten
gehörte in der unteren Ortenau Steinbach mit einer St.-Jakobs-
Pfarre und Sasbach mit einer typisch irischen Brigitenkirche. Die
mächtige Abtei Hönau verband mit St. Brigiten zu Sasbach eine
Kirchspielsmark, die sich von der Burg Bosenstein hinter Ottenhofen
bis an den Rhein, vom Antzenbach unterhalb Renchen bis zur Büllot
erstreckte. Die Kirchspielsmark von St. Jakob zu Steinbach ging von
der Herrenwies bis Hügelsheim und von der Büllot bis an den
Oosbach'43).

Nach seiner Verlegung von Arnulfsau nach Vallator gründete die
Abtei Schwarzach im 9. Jahrhundert die Pfarrei ad sanctam Crucem
zu Scherzheim und die St.-Cyriaks-Pfarre zu Stollhofen. Die Filialen
von Scherzheim waren Helmlingen, Muckenschopf, Graueisbaum,

* Siehe „Ortenau", 31., 32., 33. Heft.
3il) Burk Oberdeutsches Flurhamenbuch.
343) Kolb, Topographisches Lexikon Badens.

6 Die Ortenau

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