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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 111
(PDF, 56 MB)
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war es dann nach dem Interregnum noch einmal gelungen, auch die
1218/1225 von Kaiser Friedrich II. erworbenen Ortenaubesitzungen
erneut dem Reichsgut einzugliedern.

Doch auf die Dauer sind diese Versuche der Habsburgerkönige
Rudolf und Albrecht ohne Zukunft, überall sind inzwischen andere
Territorialkräfte emporgewachsen, die darauf lauern, das Erbe des
schwächer werdenden Königtums anzutreten. Die Könige verlieren
Stück um Stück des alten Reichsgutes. Auch das ortenauische Reichsgut
mit der Reichsburg Ortenberg wird von diesem Zerfallsprozeß
der Königsherrschaft betroffen. Die Könige verpfänden ihr Gut, um
mächtige Reichsfürsten, an deren Hilfe und Wohlwollen ihnen besonders
viel liegt, an ihre königliche Sache zu binden und um in
den Besitz baren Geldes zu kommen. So werden seit dem 14. Jahrhundert
auch Ortenberg und die Ortenau um immer höhere Pfandsummen
in die Hände mächtiger Fürsten vergeben. Auf die Dauer
müssen diese Verpfändungen die Gefahr des völligen Verlustes der
Reichsguteigenschaft Ortenbergs nach sich ziehen. Wem wird es
schließlich gelingen, das Erbe der Zähringer und Hohenstaufer seiner
neuen Territorialmacht einzugliedern?

Es sind fünf oberrheinische politische Kräfte, die in der Folgezeit
um den Besitz Ortenbergs in Konkurrenz treten:

Der Bischof von Straßburg, der die Burg 1246/1247 dem
letzten Stauferkaiser abgenommen hatte, versucht immer wieder, in
der Ortenau festen Fuß zu fassen. Nachdem das Renchtal 1316 endgültig
unter die Straßburger Herrschaft gekommen ist, haben die
straßburgischen Bischöfe rechts des Rheines eine feste Basis erhalten
, von der aus sie zum Erwerb des nördlich und südlich davon
liegenden ortenauischen Reichsgutes ansetzen können. Auch um
Ortenberg werden sich die Straßburger Bischöfe immer wieder bemühen
.

Als Nachfolger der ehemaligen zähringischen Ansprüche auf
Ortenberg können die beiden vom ausgestorbenen Zähringerhause
abstammenden Häuser der Grafen von Fürstenberg und der Markgrafen
von Baden gelten. Das Kinzigtal um Steinach, Biberach und
Haslach ist schon 1250 aus dem Staufernachlaß erfolgreich von den
Fürstenbergern beansprucht und behauptet worden52). Es wird auch
in den folgenden Jahrhunderten als Ausgangsstellung für fürsten-
bergische Versuche dienen, die nordwestlich davon den Talausgang
sperrende Burg Ortenberg in den Machtbereich der Grafen von
Fürstenberg einzubeziehen.

!!) FUB. I. nr. 427. S. 195. — H. Büttner, Egino von Urach - Freiburg. S. 26.

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