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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 123
(PDF, 56 MB)
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gegen die französischen Truppen unter Marschall Crequi erfolgreich
verteidigen kann, wird Schloß Ortenberg, auf das sich die Einwohner
der umliegenden Orte mit ihrer beweglichen Habe und ihren
Erntevorräten geflüchtet hatten, von den Franzosen am 26. Juli 1678
besetzt, geplündert und beim Abzüge am 31. Juli angezündet und in
die Luft gesprengt118).

Seitdem lag die Burg in Trümmern. Der Ortenauer Landvogt residierte
von nun an in der Reichsstadt Offenburg. Auf der Ruine
Ortenberg blieb für einige Zeit noch das Gerichtsgefängnis, bis
schließlich auch es hinunter ins Dorf Ortenberg in neuerrichtete
Häuser verlegt werden mußte, da die Burganlage immer ärger zerfiel
. Das Hochgericht, das ursprünglich wohl für alle zur Landvogtei
gehörende Gerichte auf Schloß Ortenberg ausgeübt worden war,
wurde nun in den einzelnen Gerichtsorten selbst praktiziert. Die
Burg Ortenberg hat jetzt jede umfassende Funktion verloren. Die
politischen und militärischen Schicksale der Landvogtei Ortenau sind
kaum mehr stärker mit der Ruine verknüpft. Die badischen Markgrafen
, die Ortenberg 1334 bis 1351 als Pfandschaft besessen und
dann in späteren Jahrhunderten erfolglos wiederzuerwerben versucht
hatten119), können endlich 1701 die Ortenau als habsburgisches
Mannslehen in Besitz nehmen120), doch bereits 1771 fällt dieses Lehen
wieder an Österreich zurück, um schließlich 1805 am Ende des alten
Reiches endgültig im badischen Staate aufzugehen121). Seitdem ist
Ortenberg jede größere staatliche Aufgabe genommen, seine Geschicke
vollziehen sich im Rahmen Badens.

118) J.G.Miyer, Beiträge zur Geschichte des Klosters Gengenbach. I. (Monumenta von P. Gallus
Mezler.) = FDA. 16/1883. S. 183. — Vgl. auch M. K r e b s , Politische Geschichte der Ortenau S. 176. —
E. B a t z e r , Stein zu Ortenberg. S. 11.

"•) Fr. v. Weech, Die Kaiserurkunden von 1379—1437 im GLA. Karlsruhe. = ZGO. NF. 3/1888.
S. 440. nr. 622. — Fester, Regesten der Markgralen von Baden, nr. 3088, 7473. — S c h ö p f 1 i n ,
HZB. II, 155 f., III, 343 f., VI, 335, 405.

Schöpflin, HZB. III. 351 f. — O.Stolz, Geschichtliche Beschreibung der ober- und
vorderösterreichischen Lande. 1943. S. 15. —■ P e h e m , Geographische Beschreibung der Landvogtei
Ortenau. 1795. S. 14 ff., 17 f.

"') O. Stolz, Geschichtliche Beschreibung Vorderösterreichs. S. 23. — K. Walter, Beiträge
zu einer Geschichte Offenburgs. XX.

(Schluß folgt)

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