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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 132
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bei dieser Königin im Kloster Königsfeld bei Brugg in der Schweiz
weilte, brannten die eben erst erstellten Bauten in Wittichen, nach
andern Quellen im Rankach, nieder. Mit der tatkräftigen Unterstützung
der Königin Agnes wurde aber sofort mit einem neuen
größeren Klosterbau begonnen. In den folgenden Jahrhunderten gelangte
das Kloster Wittichen zu bedeutendem Wohlstand.

Die Herren von Hohengeroldseck waren als Grundherrn dem
Kloster sehr gewogen. Sie gaben im Jahre 1327 den Kirchensatz von
Roßberg, 1331 den Kirchensatz von Schenkenzell und 1348 einen
großen Wald im Wittichertal dem Kloster. Damit war die materielle
Grundlage für das Aufblühen desselben gesichert und von der Gründerin
die große Sorge um den Fortbestand ihres Werkes genommen.

Am 16. Oktober 1347 starb Luitgard im Alter von 57 Jahren, als
heiligmäßige Frau verehrt. Sie wurde in der Klosterkirche begraben.
Ihr Werk lebte weiter, und der Glaube an die Kraft und Fürbitte der
frommen Gründerin machten Wittichen nochmals zu einem vielbesuchten
Wallfahrtsort.

Das Kloster hatte im Laufe der Jahrhunderte manchen Erfolg zu
verbuchen. So erhielt es 1352 den Kirchensatz von Hochmössingen,
1357 den von Hierlingen und Frommhausen, wodurch der Besitz im
württembergischen begründet wurde, der sich dann so mehrte, daß
eine eigene Schaffnei zur Verwaltung desselben in Horb nötig wurde.
Auch in der Ortenau mehrte sich der Grundbesitz im Laufe der Zeit
stetig, und die Schaffnei Gengenbach hatte viele Güter zu betreuen.
Das Ansehen des Klosters war im 15. Jahrhundert beachtlich geworden
.

Als die Herrschaft Schenkenzell in den Jahren 1498 und 1500 von
den verschuldeten Herren von Hohengeroldseck an das Haus Fürstenberg
verkauft wurde, wechselte damit auch die Kastenvogtei über
das Kloster Wittichen an den neuen Besitzer.

Im Auf und Ab der Jahrhunderte hatte das Kloster manchesmal
einen schweren Stand. So wurde in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts
das Kloster praktisch so gut wie aufgehoben, da der fürsten-
bergische Graf Wilhelm in seinen Gebieten im Kinzigtal die Reformation
einführte. Doch erhielt das Kloster 1579 seine alten Rechte
und Besitzungen wieder, da in der Zwischenzeit Graf Friedrich von
Fürstenberg nach dem Tode seines Bruders Wilhelm die Gegenreformation
im Kinzigtal eingeleitet und auch durchgeführt hatte.

Die Stürme des Dreißigjährigen Krieges fanden selbst das weltabgeschiedene
Waldkloster. Es mußte mehrere Plünderungen über
sich ergehen lassen. Im Jahre 1640 brannten die Schweden das

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