http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0149
Gabriel Leonhard
von Berokholtz
Ortenberger Rebbauern1'1*). Im Burghof ist auch jetzt noch ein Rebhof
mit Trotte und Kellerei intakt, und im Strickgarten innerhalb
der Unterburg werden Reben gepflanzt, deren Muskateller, Klevner
und Gutedel einen „herrlichen Wein" liefern1'"). Die eigentliche Burg
mit ihren geborstenen Türmen und vom Gebüsch überwucherten
Mauern träumt neben diesem großherzoglichen ,,Schloßrebgut" ein
vergessenes, romantisches Dasein.
Aber schon bahnt sich auch für Ortenberg eine Wendung an. Der
romantische Zeitgeist lenkt den Blick einflußreicher Kreise der
Residenzstadt Karlsruhe auf diesen ortenauischen Zeugen der vaterländischen
Vergangenheit. Man besingt in gefühlvollen Versen diese
sagenumsponnenen Mauern, man bannt die Ruine mit künstlerischer
Hand auf den Zeichenblock140). Und schon werden auch Wünsche
"») E. Batzer, Stein zu Ortenberg. S. 14.
las] p e h e m , Geogr. Beschreibung der Landvogtei Ortenau. 1795. S. 64.
"") So bringt z. B. das „Offenburger Wochenblatt" (vom 24. August 1833 und 26. April 1834) ein
Gedicht ,,In den Ruinen der Ortenburg" und eine ,.Elegie auf die Burgruine zu Ortenberg" eines
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