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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 133
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wurden, sofort auf diese überging, blieb er an allen anderen Orten
bei den „Amtsboten", welche die „Metzgerposten" so ziemlich abgelöst
hatten. Sonderlich zuverlässig ist diese Nebenpost nicht, es
ist hier noch eine Lücke zu schließen. Der Idealzustand wird erreicht
sein, wenn jeder, auch der kleinste Platz, mit einer Postanstalt ausgestattet
ist.

Ich darf diesen ersten Teil meiner Betrachtung nicht schließen,
ohne auch das Telegrafenwesen wenigstens gestreift zu haben: der
optische Telegraf ist zu sehr von der Witterung abhängig, als daß
seine Leistungen befriedigen könnten.

Ich gehe zum Schiffsverkehr über. Die Anfänge der Binnenschiffahrt
dürfen wir in die gleiche Zeit setzen, da der überland-
dienst der Feudalherrschaft anhub. Der Wassertransport von Gütern
wie Getreide. Salz und dergleichen konnte auch für die primitivste
Form der Fahrzeuge, das Floß, nicht von jedem beliebigen Punkte
des Ufers aus erfolgen, erst recht nicht für größere Kähne, für das
Beladen, das Landen, das Löschen, für das Stapeln von Gütern, die
nicht sofort verfrachtet werden konnten, waren vielmehr sehr bald
gewisse Vorrichtungen notwendig, für deren Erstellung man Plätze
wählte, die von den Pfaden respektive Wegen aus leicht erreichbar
waren, denn auf diesen erfolgte ja die An- und Abfuhr der zu verschiffenden
Güter. Deshalb finden wir die bedeutenderen dieser
Hafenanlagen auf dem Zuge der Ihnen aufgezeigten Handelsstraßen,
sie dienten also gleichermaßen der Längsfahrt wie der Querfahrt.
Schon in diesen Anfängen der Rheinschiffahrt erweisen sich, wie Sie
sehen, die Überlandstraßen als die unerläßlichen Voraussetzungen
für den Betrieb der Schiffahrt.

Die erste Kunde über die Rheinschiffahrt erhalten wir von den
Römern. Sie diente in erster Linie militärischen Zwecken, doch benützten
sie im IV. Jahrhundert auch die in den Kastellen ansässigen
Händler. Nach dem Zerfall des römischen Reiches wurde die Rheinschiffahrt
von den geistlichen und weltlichen Herrschaften weiter
ausgebaut, war aber schon bald mit Zöllen belegt. Gleichwohl hatte
der Rheinhandel im VIII. Jahrhundert von Straßburg aus die Rheinmündung
erreicht und nahm von dort aus die Verbindung mit den
flandrischen und den nordfranzösischen Häfen auf. Dem Charakter
nach waren die niederrheinischen Handelsplätze in der Hauptsache
Einfuhrhäfen, und die Richtung der Handelsschiffahrt war überwiegend
die Bergfahrt. Zu welcher Bedeutung der Rheinhandel im
XIII. Jahrhundert gelangt war, ersehen wir aus der in dessen Mitte er-

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