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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 135
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Überwindung schleppender Verhandlungen mit den elsäßischen Beauftragten
über Eigentumsrechte und Berichtigung der Grenze weitergeführt
. Zwar kam es 1827 zu einer Einigung mit Frankreich über
die strittigen Punkte, aber über die Fortsetzung der Rheinkorrektion
auch auf dem linken Stromufer wurde in jenem Vertrage nichts
Wesentliches festgelegt.

Eine Betrachtung über die Flößerei könnte nur die Notwendigkeit
guter Anfuhrstraßen weiter erhärten, sie ist aber stark im Abgang
begriffen, sie hat keine Zukunft.

Die Durchführung der Rheinkorrektion von Basel bis zum Niederrhein
und von Basel bis Konstanz — auch die Rektifikation dieser
Strecke ist möglich — wird zunächst die Erhöhung der Leistungsfähigkeit
der Rheinschiffahrt an sich bewirken, ihr wird die Anlage
entsprechender Handels- und Industriehäfen folgen: auf badischer
Seite Mannheim, Karlsruhe, Kehl, Konstanz. Rechnen wir bis zur
Vollendung des Tulla-Projektes von heute an noch 50 Jahre, so wird
nach Ablauf dieser noch viele Opfer erfordernden Zeitspanne die
Schleppschiffahrt auf demRhein inGang kommen. IhreFracht werden
vorzugsweise Massengüter wie Steinkohle, Getreide, Holz usw. sein.

Welcher Steigerung die Tonnage fähig ist, mögen Ihnen einige
Zahlen dartun: In der zweiten Hälfte des VIII. Jahrhunderts fuhr die
Straßburger Schiffergilde aus Frankfurt, Mainz und Speyer jährlich
25 000 Zentner zu Berg, im gleichen Zeitraum betrug der kurmärkische
Jahresdurchschnitt mit rund 250 000 Zentnern das Zehnfache.
Der Gründe für diesen überraschend bescheidenen Rheinverkehr
sind mehrere:

1, die Unsicherheit des Fahrwassers bei stark wechselndem Wasserstand

2. die vielen Zollstationen, deren es Ende des XVIII. Jahrhunderts bis zur niederländischen
Grenze über dreißig waren

3 Der Rhein hat bis zur Einmündung des Neckars außer der III keinen schiffbaren
Zufluß und zwischen Straßburg und Mannheim außer Speyer keinen Hafen, und
diese drei Plätze haben nicht die für Großschiffahrt erforderliche Verbindung
mit dem Hinterland für Zu- und Abfuhr. So übersteigt der überlandverkehr
trotz geringerer Ladefähigkeit der Fahrzeuge, deren Gesamtheit aber in den
Händen tüchtiger Spediteure liegt, den heutigen Schiffsverkehr um ein Erkleckliches
, und der Rhein ist somit zur Zeit eine den Erfordernissen
keineswegs entsprechende, isolierte Verkehrsader
.

Zu den bisher betrachteten Verkehrswegen soll jetzt in Ausnützung
der Stephensonschen Erfindung ein dritter Verkehrsweg in
den Dienst der Öffentlichkeit gestellt werden. Es ist bemerkenswert,
daß eine geraume Zeitspanne verfloß, bis der für das Verkehrswesen
epochale Wert dieser Maschine erkannt und der Gedanke, die Liver-

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