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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 199
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reiberei fiel späterhin einem anderen Bau zum Opfer. Heute ist der
Platz unbebaut.

Nun drängt sich die Frage auf, welches Schicksal dem Gesuche
des Fentzling bezüglich des Neubaues der Plauel gegen Auenheim
beschieden war. Der herrschaftliche Schreiber Reinbold ist der Ansicht
, daß die nachgesuchte Erlaubnis des Neubaues von gnädigster
Herrschaft nicht genehmigt werden dürfte, weil die Herrschaft die
Absicht habe, in Willstätt eine „Haubt Blauel" zu erstellen, welche
den Anlaß zu einer künftigen Hanfkammer geben sollte. Daher sei
es ausgeschlossen, daß Gemeinden und Private eigene Plaueln besäßen
, weil sonst die Herrschaft den Schaden daran trüge, hingegen
die andern den Nutzen davon hätten. In diesem Schreiben verrät
auch der Schreiber Reinbold den Grund, warum Fentzling von der
Korker Plauel vertrieben werden solle. Alles dies falle dem Schulzen
von Kork zur Last, ,,dem der Hut will anfangs zu hoch stehen". Der
Schulz sei dem Fentzling nicht gut gesonnen, hingegen einem gewesenen
Schmied zu Kehl ganz besonders. Diesen Schmied habe der
Schulz nach Kork gezogen, um ihm nach der Beseitigung Fentzlings
die Korker Plauel zu überantworten. Michael Fentzling sei ein
..Henffer" und soll wegen des Schmiedes Merz von der Plauel vertrieben
werden. Obwohl Michael Fentzling das Versprechen gab,
jährlich der Herrschaft 5 fl. zu entrichten, soll er auf ein Jahr hingehalten
, jedoch auf der gemeinen Plauel belassen werden. Reinbold
empfiehlt der Herrschaft, in Willstätt eine Plauel zu 8 Stempflen zu
errichten, welche damit einen Stempfei mehr als die drei andern
Orte haben sollte, die Untertanen jedoch sollten dazu gezwungen
werden, bei der herrschaftlichen Plauel zu plaueln. Zum Schlüsse
erfahren wir noch, daß der ,,junge Schmidt zu Willstädt eine eigene
Plauel" hat, die ihm nicht mehr erlaubt werden solle.

Aus einem weiteren Berichte aus der Gemeinde Kork läßt sich erkennen
, daß an dem gespannten Verhältnis zwischen dem Schultheißen
und Fentzling beide ihr gerütteltes Maß hatten. Von Fentzling
will der Bericht wissen, daß er „inn Georg Pfozers des Würts be-
hausung um verwichener Pfingstzeit . . . hat allerhand über solche
Lehnung Beschwertet Vnnd gegen Zweyen Gerichtsmannern ohn-
gebührliche Wort außgestoßen Vnnd darauff hien mir dem Schultheißen
Besagte Plauellehnung aufgekündet mit troziger anzeig, daß
er eine eigene Hanffplawel für sich Bawen lassen wolle". Weiter berichtet
der Schultheiß, daß Fentzling ihm mitgeteilt habe, daß er bei
der Herrschaft mit einem Bittgesuch eingekommen sei, in welchem

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