http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0235
Wappenstein vom ehemaligen Palais von Ried
Der Name des Baumeisters ist bis jetzt nicht bekannt. Da in den
Jahren zuvor am Rathaus umgebaut und das Bezirksamt (Portalbau)
vollendet wurde, könnte nach Stil und Gestaltung auf gleiche oder
verwandte Urheberschaft geschlossen werden, wenn nicht der Offenburger
Matthias Fuchs, der Erbauer des Ritterhauses u. a. m., in
Frage kommt.
Auf dem Bollwerk „Schwarzer Hund" legte Joseph von Ried einen
Lustgarten mit Orangerie und Treibhaus an und erhielt dazu vom
Magistrat die Erlaubnis, vom Löwenbrunnen auf dem Fischmarkt
unterirdische Deichel bis zu dem Garten legen zu lassen, um einen
Springbrunnen einrichten zu können, von Ried verpflichtete sich,
das Pflaster der Straße nach dem Legen der Deichel wieder instandsetzen
zu lassen. Eine gleiche Leitung wurde auch vom Spitalbrunnen
her gelegt. Diese besonderen Vergünstigungen seitens des Magistrats
waren, wie es im Protokoll heißt, ,.leicht zu machen gegen einen
großen General, der hiesiger Stadt vieles nützen könne". Zu dem
Lust- und Ziergarten führt vom zweiten Stockwerk des Palais aus
eine über die Straße gehende Brücke mit geschwungener Steintreppe
. Den Eingang von der Straße bildet ein schmiedeeisernes
Rocaille-Portal mit den gekrönten Initialen J. v. R. Der Garten
schließt die Stadtmauer mit den zwei achteckigen Bastionen mit ein.
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