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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 241
(PDF, 67 MB)
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verliehen. Die Glasmacher unterboten sich gegenseitig bis zur Un-
wirtschaftlichkeit; die Abtei legte Werkstätten still und verpachtete
sie dann wieder an andere Glasmacher. Hierbei kamen auch Ungelernte
, denen es an Überblick und Selbständigkeit fehlte, an die
Stände. Der Betrieb sank immer mehr herunter. Nicht einmal zur Beschaffung
des Holzes für die Glasöfen reichte es mehr. Das Kloster
half gegen Pfändung der Liegenschaften aus, damit die Angestellten
bezahlt werden konnten. Schließlich beschloß das Kloster, wieder
einen Hüttenmeister einzusetzen. Die Meister wählten Josef Greiner,
der sofort ernannt wurde. Bei Strafe war es nun verboten, die Ware
unter dem „Hüttenpreis" zu verkaufen. Der neue Meister war jetzt,
wie ehemals der Hüttenmeister, für alles verantwortlich. In neun
Punkten wurde seine Aufgabe festgelegt. Trotzdem ging der Hüttenbetrieb
durch den dauernden Wechsel der Glasmacher immer mehr
zurück.

1741 kaufte das Kloster die Werkstätten zurück und verpachtete
sie mitsamt den Hüttenwerkzeugen dem Glasmacher Johann Bersing
zunächst für ein Jahr. Sollte die Hütte gut geführt werden und sich
kein Käufer finden, so solle sie für längere Zeit verpachtet werden.
Zwei Stände pachtete der Glasmacher Josef Schmid, der den Vertrag
indes nicht verlängerte, so daß die übrigen Glasmacher die beiden
freien Stände aus technischen Gründen mit betrieben.

Bei der nächsten ,Auslöschung" wurde der Betrieb dem Glasmacher
Nikolaus Schmid aus dem Elsaß übergeben. 1744 werden
nicht weniger als 16 Untertanen auf den Betrieb vereidigt. Schon
1745 und dann wieder 1778 kamen neue Pächter auf die Hütte. Immer
mehr ging es bergab. Gänzlich Unerfahrene kamen als Pächter
und setzten dann Glasmacher ein. Aber diese Maßnahmen konnten
zu nichts führen. Ende des Jahrhunderts wurde der Betrieb ganz
eingestellt.

Soweit die geschichtlichen Nachrichten (nach der von J. L. Wohleb
freundlicherweise zur Verfügung gestellten Bearbeitung des Quellenmaterials
).

Wie sieht es heute aus und was weiß die Bevölkerung noch über
die Glashüttenzeit?

Die Glashütte in Nordrach in der Erinnerung der heutigenBevölkerung

Dort, wo die erste Glashütte stand, wollen wir zunächst hin, um
dann den ganzen Verlauf der Hüttenentwicklung zu verfolgen. Wir
nehmen den „Harzweg". Hinter Nordrach-Fabrik teilt sich der Bach
in den Dörenbach oder Glasbach und in den Klausenbach. Hier fin-

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