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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 114
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Carl von Ried überlassen hatte, ferner den Bruderhof, sowie
weiter zur Arrondierung gekaufte und eingetauschte Güter und
Waldungen (Bühlwald und Hardtwald). 1776 kam noch ein Rebhof
(Haus mit Rebstück) dazu, den Joseph von Ried seinem Rebmann
Andreas Burkhard erbaute und ihm als Erblehen überließ.

Der Bruderhof, ein ehemals von Ratsamhausenscher Freihof, kam
1661 an Dr. Küffer und dessen Erben, wurde dann Baden-Badischer
Besitz, bis er 1772/75 von Joseph von Ried im Tauschweg erworben
wurde4'). Von Ried gab für den Bruderhof seine zwei Rebhöfe zu
Illental und eine Aufzahlung von 209 fl. Seinen Rebleuten Lorenz
Benz und Nikolaus Kiefer zu Illental erließ er bei dem Besitzwechsel
großmütig die Rückstände von 978 fl. wegen ihrer Armut. Rührenden
Dank bezeugten die Lehensleute damals und küßten dem Wohltäter
die Hände. Für den erfolgten Tausch bedankte sich Exzellenz von
Ried beim Markgrafen Karl Friedrich im Februar 1775 von Ulm aus
und teilte mit, daß er auf der Rückreise nach Offenburg über Karlsruhe
kommen würde oder aber bei Gelegenheit des Besuches Erzherzogs
Maximilians in dessen Begleitung am Markgräflichen Hoflager
erscheinen werde.

Das Rittergut Hespengrund, wo sich Joseph von Ried 1770 ein
neues Landhaus gebaut hatte, diente neben dem hauptsächlichen
Wohnsitz in Offenburg als Sommeraufenthalt. Von Ried gestaltete
diesen Besitz zu einem Musterpflanzgut für Futterkräuter und
namentlich für den Rebbau. Dieses weit berühmt gewordene Gut
erregte auch die Aufmerksamkeit des Markgrafen Karl Friedrich,
der für Landwirtschaft und Bodenbebauung immer besonderes Interesse
hatte"). Der da gepflanzte Klingeiberger und Josephsberger
war „Serenissimi Badensis Mundwein". Großräumige Keller standen
in Durbach und Offenburg zur Verfügung, wo mächtige Fässer lagerten
. 1766 kaufte Exzellenz von Ried von der Stadt Offenburg ein im
Stadtkeller liegendes noch nicht gebundenes Faß von 300 Ohm Inhalt.

und dessen Sohn Ernst Heinrich übergegangen, 1708 an Jeremias Adam Leitersberger verkauft. Der Hof
zinste an Geld 14 Schilling und 1 Kappen.

Leitersberg, bürgerliches Geschlecht in Straßburg, Jeremias Adam war Fünfzehner und Ammeister
Ii 1739).

4S) Der Bruderhof hatte seinen Namen von dem markgräflichen Lehensinhaber Bruder, dem er
gegen eine Gült von '/i Ohm Wein überlassen war. Durch die Tauschverhandlungen war versehentlich
die Erhebung des Weinzehnten von dem Bruderhof unterblieben und mußte 1777 für 5 Jahre nachgeliefert
werden.

tr') Christoph Karl August M e e r w e i n , ,.Grundstein zu einem Ehrendenkmal für die um Badens
Landeskultur verdiente Männer, gelegt im Jahre 1822", Seite 137, beschreibt den Musterhof Hespen-
giund mit seinem hervorragenden Weinbau und gedenkt seines ehemaligen Besitzers, des K. K. österreichischen
Feldzeugmeisters, jedoch fälschlich unter dem Namen ,,Rüdt" statt Ried.

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