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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 119
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0121
Die älteste der Töchter, Maria Viktoria, die seit 1764 im Kloster
zu Dieuze war, hatte keine Neigung zum Dauerklosterleben und
wollte 1769 mit der gerade in den Ehestand getretenen Tochter von
Exzellenz, Maria Anna, nach Regensburg gehen, in der Hoffnung, am
fürstlichen Taxisschen Hof eine Versorgung zu finden. Aber von Ried
hielt sie für noch nicht genügend ausgebildet, um eine solche Hofstelle
auszufüllen, und nahm sie in sein Haus in Offenburg auf, wo
sie die bisherige Gouvernante seiner Tochter, Margarete von Humburg
, die bald nachher die zweite Gattin von Exzellenz wurde, in
Betreuung nahm. Die jüngere Tochter Josepha von Röder blieb im
Kloster Dieuze und wurde später Priorin in Baden-Baden im Kloster
zum Heiligen Grab. Dieser von Rödersche Zweig ist 1871 ausgestorben
(Oberbadisches Geschlechterbuch, III, S. 579).

In gleicher Weise sorgte Exzellenz von Ried mit der Ritterschaft
als Obervormundschaft für die sechs minderjährigen Kinder des 1771
verstorbenen Oberstleutnants Joseph Maria Nepomuck von der
Schleiß zu Berghaupten. Durch seine besondere Fürsprache beim
Herzog Karl Eugen von Württemberg kam der zweite der vier Söhne,
Joh. Nep. Georg, 1774 als Fähnrich der Kavallerie bei der Garde zu
Pferd in Ludwigsburg unter. Der jüngste Sohn von elf Jahren sollte
mit Empfehlung von Exzellenz in die Konvent-Schule in Salem. Seine
Mutter, eine geborene von Freiberg, hatte ihn dahin gebracht, als sie
gleichzeitig ihre älteste Tochter Maria Elisabeth von der Schleiß
nach Kloster Wald begleitete, wo diese als Novize eintreten sollte.
In Salem wurde der Knabe aber nicht angenommen, und im Ritterschaftsprotokoll
von 1774 liest man: „Des Herrn Generals von Ried
Exzellenz behalten sich die Ahndung des schlechten Empfangs der
Frau von der Schleiß in Salem als eine eigene Sache bevor." Auch
für die anderen der von der Schleißschen Halbwaisen führte von
Ried im Einvernehmen mit dem Ritterschafts-Direktorium verschiedenen
Schriftwechsel u. a. mit dem Bischof von Salzburg. Er war auch
in der Vormundschaft der drei Söhne des 1761 verstorbenen Stammherrn
von Berghaupten, Augustin Joachim Anton von der Schleiß,
des Ortenauer Ritterschafts-Direktorialrats. (über die Familie von
der Schleiß vergleiche Anmerkung 62.)

Aus seiner staatsmännischen Wirksamkeit wird von Exzellenz von
Ried etwas ganz Besonderes und Bemerkenswertes berichtet. Im Mai
1774 legte Joseph von Ried der Kaiserin Maria Theresia durch den
Staatskanzler Kaunitz ein Projekt vor, welches den Austausch eines
Teils der vorderösterreichischen Länder gegen andere zum Ziel hatte.
Es sollte dadurch ein mehr zusammenhängendes Land Vorderöster-

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