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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 126
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0128
bestimmung den Besitz im Hespengrund und in den Markungen Durbach
, Ebersweier, Windschläg, Appenweier, Urloffen und Ortenberg
als Stamm- und Majoratsgut.

Der Hespengrund ist Stammsitz der Frhr. von Neveuschen Familie
geworden, die das 1770 von Frhr. Joseph von Ried erbaute Landhaus
mit der Zeit zu einem stattlichen Herrenhaus ausbaute und die ehemaligen
zum Teil schon längst eingegangenen Höfe zu einem großen
Musterhofgut erneuerten. —

Wir gehen nun über zu Josephs von Ried älterem Bruder, dem
Erstgeborenen Ludwig Antons von Ried, zu

Franz Karl, geboren 1714.

Er erhielt auf dem Minoriten-Gymnasium in Offenburg seine Ausbildung
und war 1726 mit seinem Bruder Joseph an der Schulaufführung
,,Saulus, der reißende Wolf" beteiligt. Die beiden Brüder
waren damals als „Staufenberger" bezeichnet. Am 15. November 1731
wurde Franz Karl an der Universität Straßburg als Studierender der
Jurisprudenz immatrikuliert: Franciscus Carolus de Ried Durbachen-
sis. Er machte aber von seinen juristischen Studien keinen weiteren
Gebrauch, sondern stand 1736 als Leutnant im Fürstenberger Kreis-
Regiment, trat dann aber in französische Militärdienste über, wo er
in späteren Jahren als Obristleutnant im Husaren-Regiment Con-
flans, Ritter des St. Ludwigsorden, dann als Oberst, Generalmajor
und schließlich 1756 als Brigadier und General-Marschall de camp
genannt wird.

Aus dem väterlichen Erbe hatte er den Meiereihof, den Fronhof,
zu Nesselried im Oberdorf erhalten, den er durch Zukauf mehrerer
Güter vergrößerte, daß er 1756 zu 11 232 fl. veranschlagt war. In
Nesselried zinste Franz Karl von Ried außerdem noch (1768) für
zwei Jauchert Acker am Schnarrenberg neben der Tiefgasse aus
dem Offenburger Franziskaner Gültgut 2 Schilling, 1 Kapaun und
Fall, ferner aus badischem Lehen für 1 Tauen Matten auf den Hofmatten
3 Schilling 4 Pfg., 1 Sester, 1 Vierling Korn, dann für 1/4
Acker am Zielweg 1 Vierling 2 Maß Korn. Von seinem weiteren
Hof- und Grundbesitz nannte er sich „Herr zu Weiler im Durbach
und Stürzelbach".

Franz Karl lebte immer in ziemlich bedrängten Verhältnissen und
in stetem Kampf mit Gläubigern, darunter auch die von Schauenburg
. Vom Kloster Allerheiligen nahm er 1767 ein Darlehen von
2000 fl. auf, wofür er sein Gut zu Weiler und sein Wohnhaus mit Hof

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