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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 173
(PDF, 59 MB)
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Aufmerksamkeit und fördert sie auf jede Weise, auch über die Kleidung
der Bürger, über bestimmte Berufs-, Standes-, Amtstrachten,
über die Uniform der Bürgerwehren, über die städtische Mode erfahren
wir Einzelheiten.

Der Althaslacher Bürger trug kurze Hosen, Schnallenschuhe, ein
gestricktes Wams und je nach Beruf eine weiße oder schwarze Zipfelkappe
(MM 214 f.). Die Zipfelkappe, die „herrlichste, schönste und
praktischste Kopfbedeckung", wurde zu Hansjakobs Knabenzeit nur
noch von den Bauern und Fuhrleuten getragen (B 227). An ihre Stelle
waren die samtnen, bisweilen gestickten ,,Cerevis-Mützen" getreten.
Eine weitere Änderung der Bürgerkleidung war, daß man die dreispitzigen
Filzhüte mit großen Schildkappen oder hohen Hüten und
die Kniehosen mit langen Hosen vertauschte (Sch II 248).

Ein Haslacher Bäcker am Ausgang des 18. Jahrhunderts trug den
langen, hechtgrauen Bäckersrock, eine rote Weste, kurze Lederhosen,
Schnallenschuhe und auf dem Kopf den Dreispitz (MM 289, Sch II 196).
Im großen und ganzen war diese Bäckerkleidung noch um 1840 anzutreffen
(MM 348).

Schnallenschuhe aus Saffianleder machte in Haslach im 18. Jahrhundert
der aus Paris gekommene Wachtler-Hans. Diese Schuhe
wurden beliebt, bis dessen Sohn ebenfalls nach Paris ging und von
dort um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert die Suworowstiefel
einführte, denen sich die Haslacher Jugend zuwandte (MM 125).

Zur Zeit der Revolution von 1848 waren in Haslach wie vielerorts
Heckerhüte, hohe, zylinderartige ,,Gupfen" aus grauem Filz, und
Heckerbärte Mode (J 217, B 262).

Als Knabe konnte Hansjakob die „fremden Herrschaften" bewundern
, die in ihrer Biedermeiertracht durch Haslach kamen: die Röcke
der Männer mit den schweren Kragen und den blumigen Westen
und die farbenfrohe Tracht der Frauen, die großen Schildkappen der
Bürger und die hohen Hüte der „Herren".

„Alle Mannsleute, Bürger und Bauern und Herren (geistliche und weltliche)
hatten zwei Dinge gemeinsam, die hohen, spitz auslaufenden weißen Halskrägen,
,,Vatermörder" genannt, und das glattrasierte Gesicht mit dem Ohrenbart.. . Viele
bessere Männer trugen auch Steghosen .. . Die Steghosen und die Vatermörder
haben die Biedermeierzeit überlebt . . ." (F 182 f.).

Der Haslacher Rat erschien bei seinen Sitzungen und feierlichen
Anlässen in schwarzem Mantel mit Halskrause (Sch I 133, MM 131).

Die wandernden Handwerksgesellen trugen das Felleisen auf dem
Rücken und zogen mit dem Zylinder auf dem Kopf durch die Städte.

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