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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 181
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aus dem württembergischen Neckartal weither auf zweirädrigen
Karren nach Haslach geführt (SchII205). Das ,,Burewägele" wurde
vom Hermesbur im mittleren Kinzigtal eingeführt. Er war der erste
Bauer, der durch den Kauf eines Hochzeitswagens die Spazierfahrten
anfing, und ihm taten es die andern Bauern nach (SchII62). Diese
Bure- oder Bennenwägele wurden sehr beliebt. Mit ihnen fuhren die
Bauern in die Stadt oder zu den Wallfahrtsstätten wie Maria-Zell.
Vorne saßen Bauer und Bäuerin und hinten in der „Benne" die eine
oder andere der Töchter oder Mägde (WK 94, E 235).

Wir Menschen kommen und geh'n
wie der Hans und die Magdalen.
Eines nur bleibt in der flüchtigen Zeit —
ewiges Lieben — ewiges Leid.

Hansjakob ins Gästebuch auf dem Mühlstein, als er 1912 zum letztenmal dort weilte.

Fundbericht aus Haslach i.K.

Beim Aushub der Baugrube für den Neubau der Metzgerei Wilhelm Hättich stieß
man in der Tiefe unerwartet auf altes, starkes Mauerwerk. Es handelt sich dabei
um die Fundamente eines Hochturmes des ältesten Mauerringes der Stadt Haslach.
Auf der Fundamentsohle wurden außerdem alte Balkenreste ausgegraben, so daß
es den Anschein hat, daß die Fundamente auf einem Balkenrost aufgesetzt wurden.
Die Turmfundamente liegen in der Straße zwischen der Metzgerei Hättich und dem
Gasthaus zur Sonne (Hansjakobs Geburtshaus). Es wurde deshalb nur die eine
Turmseite angeschnitten und sichtbar, die in die Baugrube hereinragte. So gut es
ging, wurde der Verlauf dieser Turmseite aufgemessen und in einen Planausschnitt
1 : 1000 eingetragen. In den gleichen Plan wurden auch die alten Mauerringe eingetragen
, wie sie noch festgestellt (schwarz gezeichnet) oder ergänzt werden können
(schraffiert gezeichnet). In einer unterbrochenen Linie wurde auch der vermutete
Verlauf einer älteren inneren Ringmauer eingezeichnet, wie sie vor der
ersten Erweiterung bestanden haben müßte*).

Aus der zeichnerischen Darstellung ist ohne weiteres ersichtlich, daß der ehemalige
Hochturm nur an der Stelle B gestanden haben kann, wo jetzt tatsächlich
die Fundamentreste gefunden worden sind, und nicht an der Stelle A, wie im In-

*) Vergleiche Fürstenbergisches Urkundenbuch, Band II Nr. 277, Urkunde vom Jahre 1350, durch die
Claus von Büchern, Vogt und Schultheiß zu Hasela, seinen Kindern sein Haus „in der stat zu Hasela
an dem Bach und den Garten in der Nvwenstat" vermacht. Mit dieser Neuen Stadt kann nur der
jetzige Stadtteil mit der Metzger- und Bachgasse einschließlich dem Bezirk, den einstmals das fürsten-
bergische Schloß eingenommen hat, gemeint sein.

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