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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 27
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Der Rippoldsauer Klosterbau von 1769/70

Eine ßaugeschichte in Briefen
Von Joseph L. W o h 1 e b

Selten hat man Gelegenheit, eine Baugeschichte anders denn in
trockenen Berichten, sachlichen Verträgen, nüchternen Zahlenreihen
aufzurollen. Leben bringt, wenn überhaupt, nur irgendein Zwischenfall.

Für den Rippoldsauer Klosterbau von 1769/70 fehlen derartige Belege
. Indessen ist der Ablauf fast lückenlos in einer Form festgehalten
, wie sie uns kaum irgendwo zur Verfügung steht: in Briefen, den
Briefen nämlich des Priors Beda Reichert in Rippoldsau an
den Abt Cölestin Wahl (1757—1778) in Villingen.

Der Rippoldsauer Prior war ein guter Hausverwalter, der jede
nötige Aufwendung gründlich überdachte und sich zu keiner überflüssigen
bewegen ließ. Er scheint ein kluger Kopf gewesen zu sein;
vom Bauen mag er schließlich mehr verstanden haben, als dem Baumeister
lieb sein konnte. Zu dessen Charakterisierung liefert uns der
Prior, im allgemeinen sachlich bewertend, gelegentlich auch einmal
mit gutmütigem Spott, seltener mit ätzender Satire Beiträge, wie sie
die amtlichen Akten nicht bieten und nie bieten können.

Ganz unvermittelt beginnen die Briefe, die uns über den Bau vorliegen
, mit dem Frühjahr 1766. Sie stellen für uns einen völlig einseitigen
Briefwechsel dar, da die Gegenbriefe des Abtes in Villingen
verlorengingen.

Zwar beginnen die Briefe mit einem Hinweis auf Pläne, die der
fürstenbergische Baumeister Franz Joseph Salzmann entworfen habe.
Da vom tatsächlichen Baubeginn an, dem Januar 1768, immer nur
vom „Baumeister" gesprochen, ein Name aber nicht erwähnt wird,
müßte man vermuten, daß Salzmann seinen Entwurf auch ausführen
konnte. Hier tritt jedoch gleich die Frage auf, wie Salzmann sich —
wie sich ergeben wird: ständig — in Rippoldsau habe aufhalten
können, nachdem er auf Grund des am 1. Oktober 1768 mit Fürstabt
Martin IL Gerbert von St. Blasien geschlossenen Vertrages in der
nächsten Folgezeit — 1769, gerade als man auch in Rippoldsau mit

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