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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 128
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0130
Zur Geschichte der Reborte Zell-Weierbach,
Rammersweier und Fessenbach

Von Alfons Staedele

Zell, Weierbach, Riedle, Fessenbach und Oberrammersweier bildeten zusammen
den Zeller Stab, der im Jahre 1811 aufgelöst wurde. Zell, Weierbach, Riedle und
Fessenbach mit Albersbach wurden selbständige Gemeinden, Oberrammersweier
wurde mit Unterrammersweier zu einer Gemeinde vereinigt. Doch auf Antrag der
drei Gemeinden Zell, Weierbach und Riedle am 16. Juni 1819 um Wiedervereinigung
wurde diese unterm 15. Juli 1820 genehmigt, „als den Wohlstand derselben
befördernd und ihren übrigen Verhältnissen angemessen".

Zell-Weierbach

ist, wie der Name besagt, eine Doppelgemeinde, bestehend aus Zell, Weierbach
mit Hasengrund, Riedle und Weingarten. Zell erscheint 1289 als Celle, 1367 als
Zell, 1400 als Zelle, Weierbach schreibt sich 1235 Weyerbach, 1289 Wygerbach,
1469 Wigerbach, Weingarten wird 1488 Wingarten genannt. Zell, ein häufiger
Ortsname, verdankt wohl seine Bezeichnung einer Einsiedelei oder einem Klösterlein
mit Kapelle oder Kirche, Weierbach ist ein Gengenbacher Rodungsort, der
Name Riedle weist auf sumpfigen Bergabhang hin und war unkultivierter Weideplatz
oder könnte Reute, Rodung bedeuten. In Weingarten blühte der Weinbau,
die dortige Kirche stand mitten in den Reben. Schon die Römer hatten die Rebe
an den Rhein und die Vorhügel verpflanzt. In Weingarten hatten sie einen Zehnthof
angelegt und nannten die dortige Gegend entsprechend der Anpflanzung des
Weinstocks vinetum = Weingarten. Manche bildliche Darstellungen, die sich auf
den Rebbau beziehen, können auf Bildstöcken, in der Kirche zu Weingarten und
an einem Haus in Weierbach festgestellt werden.

Wie viele Städte und Dörfer hat auch Zell;Weierbach eine Neusiedlung, die
gegen Offenburg liegt. Es zählt über 2500 Einwohner, seine Meereshöhe beträgt
191 m, seine Gemarkungsfläche umfaßt 7,29 qkm, 434,07 ha sind landwirtschaftlich
genutzt. Zell-Weierbach ist ein altbekannter Weinort, es wächst dort „Zeller
Roter", Riesling, Klevner, Weißherbst, Ruländer. In guten Gaststätten findet der
Wanderer freundliche Aufnahme und reichliche Bewirtung. Die Bezeichnung
„Laube" weist darauf hin, daß dieses Gasthaus die einstige Gemeindestube war,
was auch das Türmchen mit der Glocke beweisen dürfte. Die zur Gemarkung gehörenden
Höhen Heidenknie, Estolzkopf, Brandeck, Bühlerstein und Hohes Horn

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