Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 131
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0133
Fußberg, Lohwäldele, Im Ries, Riesberg, Freibünd, Nachtwaide, Laulesgarten,
Langenberg, Im Schöpfiisberg, Kirchherrenberg, Im Vogelsang, Horenberg, Neuenberg
, Katzhalde sind Wald- und Flurnamen, die eine Deutung verdienten. In den
Jahren 1847 bis 1855 wanderten in Fessenbach 30 Personen aus. Bemerkenswerte
Gebäulichkeiten sind z. B. der Liebfrauenhof, Eigentum des Lehrinstituts Unserer
Lieben Frau in Offenburg, der Rießhof und der Schuckshof. Der Rießhof, aus
fünf Häusern bestehend, hat im Verlaufe der Jahrhunderte den Besitzer oft gewechselt
. Er kam etwa 1350 von Werner von Ortenberg an den Edelknecht
Heinrich Straßburger, 1387 an das Minoritenkloster in Offenburg, 1398 an die
Mollenkopf, 1593 an die Knebel von Katzenellenbogen, deren Güter 1629 auf
8574 fl. geschätzt wurden.

Fessenbach verdankt wohl seinen Namen dem Bach des Fezzo, es erscheint in
den Urkunden in geringer Abwandlung als Vesinbach, Vesenbach, Vessenbach und
Feßenbach. Nach der Urkunde vom 3. April 1245 bildete der Vessenbach die
Grenze des Zehntbezirkes des Klosters Gengenbach und der Pfarrkirche Offenburg
, 1284 verleiht der Altschultheiß von Offenburg den dortigen minderen Brüdern
einen Steinbruch zu Vessenbach, 1329 ist der Fessenbach noch die Grenze des
Offenburger und Käfersberger Zehnt- und Pfarrbezirks. In der Urkunde vom
29. September 1424 sind die Stiftungsgüter und Gefälle in Fessenbach und anderen
Orten verzeichnet im Zusammenhang mit der Stiftung des Jordan Trache,
Kammerers der Kirche St. Thomas zu Straßburg, an das Offenburger Spital in
der Form eines Jahrtags mit Vigil, Seelenamt und vier hl. Messen. Am 20. April
1687 erfolgt der Erblehenskontrakt zwischen dem Franziskanerkloster in Offenburg
und Michael Bürklin, Bürger zu Fessenbach, über den Anbau des Rebgutes
besagten Klosters in Hinterfessenbach. Das einstige Reichsstift Rotenmünster besaß
in Fessenbach und anderen Orten zu verschiedenen Zeiten Rechte, Güter,
Zinse und Gülten.

Fessenbach, das in Vorder- und Hinterfessenbach geschieden wird und eine
lockere Weilerform aufweist, hat ein Kriegerdenkmal und gute Fachwerkhäuser,
z. B. Haus Nr. 70 mit seiner Giebellaube. Der Ort ist eine Randsiedlung mit
äußerer und innerer Siedlungsreihe, die von Ortenberg nach Zell und Herztal
führt, und verdankt wahrscheinlich sein Dasein Gengenbacher Rodung. Das Dorf,
das zur Landvogtei Ortenau gehörte und dem Gericht Ortenberg zugeteilt war,
wurde 1805 badisch.

Eingegangene Siedlungen

Der Flurname Schambach geht wohl auf ein eingegangenes Dorf zurück. Im
Jahre 1256 verkaufte Albert, ein Bürger von Offenburg, dem Kloster Allerheiligen
seinen Hof, den er in Schambach besaß. 1303 wird ein „weg, den man got gen
schambach", erwähnt. Zwischen Fessenbach und Offenburg lag der Ort Schwabhausen
, der für ein Stadttor zu Offenburg den Namen gab. Im Urbar des Klosters
Allerheiligen vom Jahre 1347 werden Zinsen „zuo swebehusen" genannt. Bei
Rammersweier war ein Dörfchen Talheim, öfters heißt es „zu Talheim under
Ramßwyler". In einem Berain vom Jahre 1469 lesen wir von einem „halb juch,

9*

131


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0133