Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 159
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0161
Blidc von Süden
auf das Weingut
Neuweier

de schon von anderer Seite die Vermutung ausgesprochen, daß das
untere Schloß auf römischen Fundamenten stehe. Jedenfalls war dieser
Platz günstig für die Anlage eines Gutshofes. Auch die Stelle,
wo das obere Schloß stand, mochte zur Ansiedlung locken, übrigens
ruhen noch alte Fundamente unter der Mühle und unter den Häusern
oberhalb und unterhalb derselben und deuten auf Steinhäuser hin,
wie sie die Römer bauten. Von Interesse ist es, daß an eines dieser
Häuser sich das Gewann Jeuch = jugum anschließt und daß in der
Nähe der Milchberg ist, ein Name, der auf eine Viehweide schließen
läßt. Es wird wohl so gewesen sein, daß einzelne Gutshöfe bestanden
und daß sie Ausgangspunkt für die Besiedlung des Tales wurden.
Daß die Bewohner Gallo-Romanen waren, schließe ich aus dem ursprünglichen
Namen unseres Dorfes. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts
wird Albertus Bube von Negenwilre urkundlich erwähnt. Pfarrer
Dr. Karl Reinfried, ein ausgezeichneter Historiker unserer mittel-
badischen Heimat, meint, der ursprüngliche Dorfname sei in Nägelsfirst
, einem Gut bei Varnhalt, erhalten geblieben. Darnach müßte der
Name früher Negelwilre gelautet haben. Nach Reinfried ist negel
ein keltisches Wort und hat den Sinn von Berg, wilre ist das vulgärlateinische
villare und bedeutet Siedlung, das zusammengesetzte
Wort bedeutet also Bergdorf und ist galloromanischen Ursprungs.

Um 250 n. Chr. überrannten die Alemannen den limes und breiteten
sich im Zehntland aus. Man glaube aber ja nicht, daß sie blindlings
die Anlagen der Römer zerstörten. Sie verstanden nichts von
Obstkultur, vom Rebbau, von der Ausnützung der Wasserkraft für
Getreidemühlen, Sägemühlen und Eisenhämmer. Warum sollten sie

159


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0161