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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 165
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u. dgl. Der Landesfürst, ein aufgeklärter Monarch, gab eine entgegenkommende
Antwort. 1806 bekam er durch Napoleons Gnade das
neugeschaffene Großherzogtum Baden. Dafür mußte er dem Rheinbund
beitreten und 1812 zum Feldzug Napoleons gegen Rußland ein
Heer von 6000 Mann stellen. Unter ihnen befanden sich vier Neuweierer
Jungmänner: Hermangild Lorch, Alois Hörth, Paul Blödt,
Anton Seiter. Sie blieben auf Rußlands Eisfeldern.

Napoleons Stern erlosch 1815, und in Wien erfolgte die Neuregelung
Europas. Der alte Freiherr im Schloß zu Neuweier mußte es
noch erleben, wie sein Ideal mittelalterlicher Feudalherrschaft, unvereinbar
mit den neuen liberalen Ideen, zu Grabe getragen wurde.
Auch ihn trug man zu Grabe, am 27. Mai 1816 wurde er zwischen
10 und 11 Uhr nachts in der Ortskapelle neben dem Marienaltar beigesetzt
. Zwei Jahre später bekam Baden als eines der ersten Länder
Deutschlands eine Verfassung. Es wurde Musterland für die Neugestaltung
. 1834 wurden Fronen und Zehnten endgültig abgeschafft,
eine neue Gemeindeordnung und das Volksschulgesetz erlassen. Der
Grund war gelegt für eine gedeihliche Entwicklung des Gemeindelebens
, die zum Ausdruck kam zunächst einmal im Wachsen der Bevölkerung
von 812 Einwohnern um die Jahrhundertwende auf 1143
in den dreißiger Jahren, dreißig Jahre später zählte man 1450 Einwohner
. Das alte Schulhaus im Kochwinkel reichte nimmer aus, man
baute 1853 ein neues an der Hauptstraße in unmittelbarer Nähe der
Kirche. In der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kapelle fand
seit 1743 wieder werktags Gottesdienst statt. In diesem Jahr ward
vom Herrn des unteren Schlosses die einstige Pfründe erneuert und

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