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Das vom Fürst vom Teufelstein und seinem Freund gern gesungene Lied lautet:
Es jagt ein Jäger wohlgemut,
Er jagt mit frischem, freiem Mut
Wohl unter grünen Linden.
Er jagt derselben Tierlein viel
Mit seinen schnellen Winden.
Er jagt über Berg und tiefes Tal
Und unter Stauden überall
Sein Hörnlein tat er blasen.
Sein Lieb wohl auf den Jäger harrt,
Wohl auf der grünen Straßen.
Er spreit' den Mantel in das Gras,
Bat, daß sie zu ihm niedersaß,
Mit weißem Arm umfangen:
„Gehab' dich wohl, mein' Trösterin,
Nach dir steht mein Verlangen."
„Uns netzt kein Reif, uns kühlt kein Schnee,
Es brennen noch im kühlen Klee
Zwei Röslein auf der Heiden
In Liebesschein, in Sonnenschein,
Die Zwei soll man nicht scheiden" (W 76).
(Vgl. Erk-Böhme III Nr. 1442.)
Unvollständig verzeichnet Hansjakob das in verschiedenen Gegenden Süd- und
Norddeutschlands sehr verbreitete Lied:
Es wollt' ein Jäger jagen Wohin, du schönes Mädchen,
Wohl in dem Tannenholz; Wohin, du Mädchen stolz?
Da trifft er auf dem Wege Ich geh' zu meinem Vater
Ein Mädchen, das war stolz. Wohl in das Tannenholz.
Geh du zu deinem Vater
Wohl in das Tannenholz,
Deine Ehre sollst du lassen
Bei einem Jäger stolz (W 408).
(Vgl. Erk-Böhme III Nr. 1437. — Bender Nr. 85.)
Ein anderes Lied, das des Jägers Leben und seine Gefühle schlicht zum Ausdruck
bringt, heißt:
Abends, wenn die Sternlein spielen, Muß noch auf dem Wechsel stehen,
Bei dem hellen Mondenschein Wo das Wildbret tut hergehen;
Muß ich durch den Wald hin stiegein Muß mich allda finden ein
Und zum Anstand fertig sein. Und zum Anstand fertig sein.
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