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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 84
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0086
Huldigung der Untertanen nach der Wahl der Äbtissin
Maria Euphrosina Wunsch von Lichtenthai 1727

Von M. Agnes Wolters

Als die Lichtenthaler Äbtissin noch Herrin des Stabes Beuern, heute Lichtental
genannt, und des Dorfes Winden war, huldigten die Untertanen und Lehensleute,
dem Brauche gemäß, jeweils einer neuerwählten Vorsteherin. Ein solch feierlicher
Akt soll hier nach dem Protokoll des Johannes Dagobertus Fritz, „aus
Römischer Kayserlicher Mayestät Macht und gewalt Creirter Offenbarer Notarius
und Hoch-Fürstlich-Markgraf-Baaden-Baadischer Regierung Advocatus et Pro-
curator Ordinarius", geschildert werden.

Am 3. Januar 1727 war Maria Euphrosina Wunsch zur Äbtissin von Lichtenthai
erwählt worden. Am 8. Januar ersuchte der Oberschaffner des Klosters, Johann
Alban G 1 y c k h e r , den Notar schriftlich, sich am folgenden Tag in Lichtenthai
einzufinden. Dagobert Fritz erschien pünktlich mit zwei Zeugen, Ernst Friedrich
Beckh und Hans Jörg Frank, am Donnerstag, den 9. Januar. Vormittags 10 Uhr
richtete der Oberschaffner „in der dasigen Abbtey und in dem an dem sogenenten
Fürstenzimmer angelegenen Nebenzimmer, vornen mit denen Fensteren in den
Kloster-Hof gehendt", im Namen der anwesenden Frau Äbtissin und des Konvents
eine wohlgesetzte Ansprache an ihn, und dann wurde die formelle „Re-
quisitio Notarii" verlesen, mittelst welcher die Neuerwählte den Notar bat, dem
Huldigungsakte beizuwohnen, ein Instrumentum darüber zu verfassen „und all
dasjenige, so dabey verrichtet wird, ex officio ordentlich zu beschreiben", auch
dem Kloster gegen Erstattung der Gebühren „ein oder mehrere Instrumenta
angedeyen zu lassen".

Nach Lesung dieses Schriftstücks beglückwünschte der Notarius die neue Vorsteherin
zu der „würdig ausgefallenen wähl und aufgetragenen Closter Liechten-
thalischer Regentinschaft", worauf er sich zu „exequirung" seines „implorirten
Kayserlichen Notarial Officii" und beide Zeugen sich zur Zeugenschaftsleistung
„berait und willfährig erzaigt". Jetzt begaben sich die Frau Äbtissin, Notar, Oberschaffner
und Zeugen in die „Fürsten-stube", woselbst sich auch im Auftrage der
regierenden Markgräfin Sibylla Augusta als abgeordneterCommissarius „derHoch-
Edelgebohrene und Hochgelehrte Herr Jörg Adam K i e n i n g e r , Hochfürstl.
Margraf-Baadischer Hofrath", samt „dem Hochfürstl. Margraf-Baadisch. Hofraths-
Canzellisten Herren Ludovico Maria H o r n u s als Actuario", wie auch drei
Konventualinnen: Maria Juliana Bachin, Maria Lutgardis Zellerin und Maria
Bernarda Polentarin, eingefunden. „Undt nachdeme von dem Hochfürstl. Herren
Gesandten und der Frau Abbtissin hierauf beliebet worden, den actum sogleich

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