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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 100
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0102
Nach der Bannbeschreibung 1685 umfaßte das Herrengut noch 151M! Jüch
Ackerfeld und 18 lA Tagen Matten. Brandstück und Daubenau zu je 10 Jüch
genoß die Herrschaft; die Sandmatt war an die Bürger am Fahr (Graueisbaum)
in Lehnung vergeben.

Das Wittumgut

Als Wittumgut galten die beiden Kaplaneien des St.-Katharinen- und St.-Nikolausaltars
der Kapelle zu Lichtenau gestifteten Güter zur Erhaltung des Frühmessers
. Mit dem Kauf von Pfarrsatz, Zehnten und anderen Gefällen der Scherz-
heimer Pfarrkirche und beider Kaplaneien zu Lichtenau von der Abtei Schwarzach
1554 fielen diese Güter an Hanau. Dadurch wurde das Wittumgut seinem eigentlichen
Zwecke entzogen und ein reines Herrschaftsgut. Nach der Erneuerung 1603
— 61 Jüch 2% Viertel Feld und 2Vi Tagen Matten — lieferten zwei Scherz-
heimer Lehner 12 V. Korn jährliche Gülte zur Amtsschaffnei; mehrfacher An-
grenzer war St. Johannitergut5). 1626 waren die 15 V. Gültkorn an Daniel Bido
in Straßburg für 600 fl. Kapital verpfändet.

Laut Bannbuch 1685 gehörten zum herrschaftlichen „Widumbguth" in den
Bännen Scherzheim und Lichtenau 65 Jüch Feld und l 'Vn Tagen Matten.

Nach dem Kriege wurden Herrengut und Wittumgut in regelmäßigen Lehnungen
miteinander vergeben. Das Herrengut sollte in 83 % Jüch bebautem und 52 Jüch
3 K Viertel unbebautem Ackerfeld sowie 18K Tagen Matten bestehen und vor
diesem 47 V. Korn, 25 V. Hafer, 16 fl. in Geld und 300 Bund Stroh geliefert
haben. Nach dem Bestandsbrief für eine neunjährige Lehnung vom 22. April 1673
erboten sich die vier Lehner von Scherzheim und Lichtenau, die vier ersten Jahre
20 V., die übrigen fünf Jahre 24 V. Korn zur Gülte zu geben und versprachen,
die Äcker auszureuten und in Bau zu bringen mit Ausnahme jener Grundstücke,
welche in Gewannen lägen, die dicht verwachsen wären und wo sonst noch keine

5) Die Johanniterordenskomturei Strafiburg — das Stift St. Johann zum Grünen Wörth — besafi
in den Bännen Scherzheim und Lichtenau zerstreut liegende Grundstücke. Den 21. Mai 1404 lieh vor
(lern Straßburger Hofrichter Cuntzelin gen. Herzog von Scherzheim dieselben auf neun Jahre gegen
einen Jahreszins von 6 V. Korn. 1423 gab die Johanniterkomturei Straßburg dem Henselin gen.
Bürbelin d. ä. zu Seh. die gesamten Güter im Schcrzhcimer Bann, die einst dem Edelknecht Andreas
von Kirrwciler gewesen waren, zu Erblehen gegen 5 ö> Str. Pfge. Zins. Auf diese Güter hatten vor
dem Strafib. Hofgericht der Edelknecht Andreas von Kirrweiler und seine Hausfrau Gertrud gen.
Kleiniiigin, wohnhaft in Lichtenau, am 30. Jan. 1383 dem Volmar von Kirrweiler, Priester und natürlichem
Sohn des genannten Andreas, eine widerrufliche Pension von 5 ft Str. Pfge. um 50 U Str.
Pfge. verkauft. Laut Spezifikation der CUter im Bann des Dorfes Seh. waren dies 38 Äcker, davon
19 auf den ..Rüdem" (Köderen), ziehen auf den Brand und das Freudental, 2 Ä. bi dem pfadc,
2 Ä. bi dem grasewege nebent dem von Windecke. „Item in dem velde wider Reinhartzouwe ein
Jüch in dem groven orte. Item drie Jüch uf dem ottenbühel ziehent uf des groven ort. Item zwo
Jüch ziehent uf den weg, dem man sprichct zuo dem Suwelingc (Sauläng). Item ein Jüch zühet uf
die fürt gegen der müle zu Altzenach." Ferner 3 Tagwann Matten im Michelfeld und 2 Tagwann
neben dem Kämmerer des Münsters zu Strafiburg (Frauengut). „Item ein walt, heißet daz freudental
. . . Item in der Stadt Liehtenouwe den Hof genannt des Kieminges Hof mit Haus, Garten, Hofreite
" (U. A. 33/65). Nach dem Banncrneucrungsprotokoll 1685 umfaßten die Güter 233/i Jüch Feld
und 6 Tagen Matten, darunter eine umgrabenc Buhn im Oberen Freudental zu 5 Jüch.

Nach einer Aufstellung der auswärtigen Grundbesitzer im Amt Lichtenau 1802 zählte das Stift
St. Johann in Strafiburg zu Scherzheim 15Vi Jüch Feld und 5 Tagen Matten, zu Lichtenau 5 Jüch,
zu Bodersweier 10 Tagen, zus. 20'/« Jüch Feld und 15 Tagen Matten.

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