http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0106
Vor Beginn der Lehenserneuerung 1799/1807 machte man die Steigerungswilligen
auf die Bedingungen ernstlich aufmerksam und erzielte ein vernünftigeres
Ergebnis.
Das Herrengut mit 140 Jüch Feld- Das Wittumsgut mit 63% Jüch
ackern und 12 Tagen Matten in Feldäckern und 3 Tagen Mattwachs
vier Losen: in drei Losen:
Früher 68 V. jetzt 49 V. Früher 51 V. 3 Sr. jetzt 28 V.
68 V. 3 Sr. „ 49 V. „ 50 V. „ 32 V.
' „ 70 V. , .53 V. _ „ 43 V. , 33 V.
» 67 V. „ 53 V:
Summa 204 V. -f 93 V. = 297 V. Korn.
Es war die letzte Lehengüterversteigerung der hessen-hanau-lichtenbergischen
Beamtenschaft im Gericht Lichtenau gewesen.
Die badische Domänenverwaltung setzte in der Folge erträgliche Pachtzinsen fest.
Der Herrenhof zu Helmlingen
Der „Meierhof" im Dorf war die Hofstätte des Herrenhofes gewesen. Haus,
Scheune und Ställe hielt die Herrschaft in Bau, den Garten sollte der Meier befrieden
. Die Erneuerung der Gültgüter 1492 gibt als zugehörigen Grundbesitz
88 Jüch Feld und 19 Tagen Matten an, alles zerstreut in den Bannen Helmlingen
und Scherzheim.
Aus der Güterbeschreibung: „Item 9 Jüch veldes aneinander ligent zu hirschach,
zu einer siten neben der alten Straßen, andern siten, neben dem haberschluch"
usw. Flurnamen!
Grundstücksnachbarn: Der von Kroschwyler gut (Großweier), Junckher Bech-
toltz gut (von Drusenheim)9).
Schon frühe wird der Herrenhof Helmlingen in lichtenbergischem Besitze genannt
. Henselin (Johannes II.) von Lichtenberg lieh 1323 von Dechant und
Kapitel der Kirche St. Petri in Straßburg um jährlich 20 Mark Silber ein Kapital
von 200 Mark Silber Straßb. Wertes und Gewichts. 10 Mark waren am Sonntag
Invocavit, die andern 10 Mark an Bartholomäi zu liefern. Zur Sicherheit ver-
9) 1484 verkaufte Junker Kraft von Großweier seinem Schwager Philipp von Seideneck in Ermanglung
eigener Leibes- und Mannlehenserben seine Lehen- und Eigengüter zu Großweier usw.
und einen Hof zu Heibingen (Schreibfehler!), „den auch mein Vater selig weiland den geistlichen
Herrn Conrat Wigerßhcim, Conventbruder zu Allerheiligen im Schwarzwald, und Herrn Clausen
Müllern, desmals Caplan zu Lieehtenauwe — auf Wiederkauf — verkauft gehabt hat** . . .
(TJ. A. 37/130).
Junker Bechtold von Drusenheim, ein Edelknecht, hatte ziemlich Grundstücke in Helmlingen erworben
. Er besaß ein Haus im Städtcl Lichtenau und veräußerte 1498 Güter zu Ulm.
Der Deutschritterorden, auch Deutsche Herren genannt, besaß in den Bannen Helmlingen und
Muckenschopf einige Grundstücke. Laut Erneuerungsprotokoll über das „Teutschherrenguth", 1686
waren dies 93/i Jüch. Hat Mathis Hänßel, der alt, unterm Pflug und gibt Jahrs 9 Sr. Korn zur Gülte,
auch 6 // 8 4 Bet dem Heimburger. 1802 zu Muckenschopf 3 Jüch und zu Helmlingen 7 Jüch und
V: Tagen.
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