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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 139
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0141
Aus der Vergangenheit des Dorfes Ebersweier

Von Alfons Staedele

Ebersweier im Kreis Offenhurg liegt am Durbach und ist umgeben von den
Orten Bohlsbach, Windschläg, Nesselried, Durbach und Rammersweier. Seine
Meereshöhe beträgt 168 m, es hat eine Gemarkungsfläche von 4,59 qkm, wovon
308,82 ha landwirtschaftlich genutzt werden, es besitzt noch eine Rebfläche von
2 ha. Seine Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 660. Ebersweier erscheint urkundlich
zum erstenmal 1280 als Eberswilre in Verbindung mit dem Prämon-
stratenserkloster Allerheiligen, gelegen in der Waldeinsamkeit des Lierbachtales,
gegründet von Uta von Schauenburg im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts.
1400 und 1476 wird Eberßwilre bzw. Eberschwiler genannt im Zusammenhang
mit Burg Neuenstein, und 1432 wird ein Schauenburgerhof zu Eberswilre angegeben
, den Konrad von Schauenburg 1336 vom Grafen Konrad von Freiburg
als Lehen hatte. Der Name Ebersweier wird gedeutet als oberes Weier oder eines
Ebers, eines Eberlins Weier — Eberhardsweier. Trotzdem römische Funde gemacht
wurden, ist es fraglich, ob der Ort in der Nähe einer römischen Siedlung liegt.
Ebersweier unterstand innerhalb der Landvogtei Ortenau zusammen mit Bohlsbach
, Bühl, Weier, Waltersweier und Halbrammersweier dem Gericht Griesheim.
Ebersweier war bis 1656 eine kirchliche Filiale von Nußbach und wurde mit
diesem dem Kloster Allerheiligen einverleibt, in dessen Flurbuch von 1526 in
Durbach-Ebersweier sechs Güter aufgezählt werden. Die Kirche von Ebersweier
wurde im Dreißigjährigen Krieg zusammen mit dem Dorf ausgeraubt und verwüstet
. Im Jahre 1656 oder 1687 wurde die Pfarrei Ebersweier errichtet. Sie
wurde vom Kloster Allerheiligen verwaltet und verliehen. Das Kloster bezog
aus der Pfarrei den Zehnten, bis es 1803 aufgehoben wurde. Die Kirchenbücher
beginnen 1704 und sind lückenlos durchgeführt. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts
und 1847/55 wanderten 23 bzw. 55 Einwohner aus.

/. Die Collatur bzw. Pfarrei Ebersweier (Pfarrbesoldung)

Die Frage ist, ob der Collator, der den Zehnten hat, oder wer sonst collapsam
ecclesiam zu restaurieren und zu bauen schuldig ist.

Alle Einkommen und Gefälle der Kirche sind von alters her in vier Teile geteilt
worden, dem Bischof das erste Teil, das andere Teil den Clericis, das dritte zur
Unterhaltung der Armen, das vierte zur Reparation der Kirche. Unter den Gefällen
der Kirche sind auch die Zehnten begriffen.

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