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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 163
(PDF, 62 MB)
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dem banne zuo bolspach an der Lantstraß zwischend den zweyn schambach
brücken", „zuo schambach in der lachen", „uff schambacher weg", 1545 „zwo
Juch an dem schambachbaum". Oft kommt der Bach gleichen Namens vor. Obiger
Zehnte ist von 1424 bis 1609 an die Gemeinde, an Bürger, an die Pfarrherrn
oder Pröpste von Allerheiligen alljährlich verliehen und gewöhnlich in des Gotteshauses
Schaffnei zu Offenburg geliefert worden. 1609 schlägt Propst Paulus
von Allerheiligen dem Abt Georg von Gengenbach vor, auch etwas zur Kompetenz
des Pfarrers von Ebersweier beizutragen, da das Gotteshaus Gengenbach zu
Ebersweier wie er den halben Zehnten an Früchten und Wein zu empfangen habe.
Doch Abt Georg will nichts davon wissen. Anno 1615 hat Roman Meyer zu des
Gotteshauses halben Teil zu geben versprochen 4 Viertel Weizen, 18 Viertel Korn,
2 Viertel 2 Sester Gerste, 10 Schilling Weinkauf und einen Schilling Handschlag.
Anno 1618 hat die Gemeinde Ebersweier zu des Prälaten von Gengenbach
halbem Teil an Zehnten geliefert 4 Viertel Weizen, 14 Viertel Korn, 2 Viertel
Gerste, 10 Schilling Weinkauf und einen Schilling Handschlag. Von dieser Zeit
an behalten die Pfarrherren von Ebersweier von den Früchten und dem Wein
zurück, wogegen sich Abt Jakob 1626 beim Propst von Allerheiligen verwahrt.
Am 22. Oktober 1640 berichtet der Schaffner zu Offenburg, der Pfarrer von Ebersweier
habe vom Zehnten in Durbach 5 Ohm und einige Maß Wein beschlagnahmt
und hernach abführen lassen. Durch den Dreißigjährigen Krieg kam die Abgabe
des Zehnten ins Stocken. Von 1686 an liefert der Pfarrer von Ebersweier nur
noch 5 Viertel Weizen statt des bisherigen Zehnten. 1691 beklagt sich Abt Placidus
bei Prälat Albert von Allerheiligen, daß der Pfarrer von Ebersweier seinen
Weinzehnten von 8 Ohm in Durbach weggeführt habe. Schon 1510 war erklärt
worden, das Gotteshaus Gengenbach habe den halben Teil des Weinzehnten zu
Ebersweier zu erhalten. Und Abt Augustin bekräftigt, die Hälfte des Zehnten an
Früchten und Wein in Ebersweier und 8 Ohm Wein in Durbach komme dem Abt
in Gengenbach zu. Namens des vormaligen Klosters Gengenbach bezieht das
Großherzogliche Ärar den großen und den kleinen Zehnten von dem Distrikt, der
von Durbach bis an den Weilerweg geht.

Das Ebersweierer Meiereigut des Gotteshauses Allerheiligen wird
am 19. April 1808 versteigert. Da aber zu wenig geboten wurde auf die einzelnen
Teile, findet eine zweite Versteigerung statt, bei der ein besseres Resultat erzielt
wird, nämlich 9376 fl., dazu noch 273 fl. für Vi Jeuch Acker in der Au, für den
bei der zweiten Versteigerung kein Gebot erfolgte.

Die Domänenverwaltung besitzt den großen Zehnten auf der ganzen
Gemarkung Ebersweier = 669 Morgen mit Ausnahme der zehntfreien Güter und
der Distrikte, von denen der Zehnte den drei Schauenburgschen Meiern zusteht,
den kleinen Zehnten nur von jenem Distrikt, der dem Kloster Gengenbach zehntbar
war = 49 Morgen, den Weinzehnten von sämtlichen Weinbergen = 59 Morgen
ausschließlich der wenigen zehntfreien Reben. Zehntfrei sind 64 Morgen
Ackerland, 26 Morgen Wiesen und 1 % Morgen Reben. Das Ablösungskapital

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