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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 191
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Verbindung aufrecht. Auch Geschenke gehen hin und her, oft recht handfeste.
Eine Kuh, ein paar Hunde, ein Fang Krebse, ein Stück Sammet sind durchaus angebracht
und willkommen. Zu 4. Februar. Straßburg: Die Stadt ist Mitte der Landschaft
. Wer Geroldseck besucht, reist gewöhnlich auch dorthin. In der Stadt trifft
sich mit Vorliebe der Adel der Umgegend. Verwandtschaftliche Beziehungen der
Geroldsecker reichen in die Nähe, nach Lichtenstein und Buchsweiler. Walthers
Urgroßmutter war Elisabeth von Lichtenberg. Zu April. Geldsachen: Vgl. Gangolf I.,
Walthers Vater. Er befand sich in großer wirtschaftlicher Not und war gezwungen,
da und dort Geld aufzunehmen. Schulden aus jener Zeit sind immer noch abzutragen
. Zu 11. Mai: Studien in Frankreich: Daß der Adel seine Söhne im Ausland
studieren ließ, war Brauch der Zeit. Frankreich und die Niederlande werden bevorzugt
. Zu 21. Juni. Türkensteuer: Das Vordringen der Türken (1541 Fall von
Ofen, die Ungarische Tiefebene unter türkischer Herrschaft) verlangte den gemeinsamen
Abwehrkampf, dessen Hauptlast Österreich zu tragen hatte. Die Prälaten,
Grafen, Ritter und Städte hatten die Steuer aufzubringen. Sie blieb letzten Endes
am kleinen Mann hängen. Man konnte sich mit dieser Steuer nicht recht befreunden
, empfand sie als eine „Neuerung" und machte beim Einzug Schwierigkeiten.
Zu 13. November. Der Schertlin: Ist der Landsknechtführer Schärtlin von Burten-
bach gemeint? Die Bekanntschaft könnte aus der Zeit des gemeinsamen Kampfes
gegen Herzog Ulrich von Württemberg herrühren. Es müßte sich also bei dem
Krieg, in den der Graf gezogen ist, um den Schmalkaldischen Krieg handeln 1546
bis 1547, womit dann auch ein Hinweis für die Datierung des Tagebuches Nr. 2
gegeben wäre: wir kommen auf das Jahr 1547 hinaus. Zu 29. November. Der
Schwendi: Gemeint ist der kaiserliche General Lazarus Schwendi, gest. 1584. Er
war eine Zeitlang Besitzer der Burg zu Burkheim am Kaiserstuhl, also ein entfernter
Nachbar der Geroldsecker. Walther sucht über ihn Karl V. seine Dienste
anzubieten. Zu 13. Dezember. „Eodem hab ich den Grafen angesprochen": Um was?
Um eine Anleihe natürlich. Walther brauchte 2000 Gulden, um seine zwei Fähnlein
auszuzahlen und „Treu und Glauben zu erhalten". Man kann zwischen den
Zeilen lesen, daß es ihm nicht leicht gefallen ist, andere um Geld anzugehen.
Immerhin hatte er zum Jahresende 1000 Gulden und 800 Taler auf die Beine gebracht
, und so dürfen wir hoffen, daß seine finanziellen Schwierigkeiten einstweilen
behoben waren.

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